Das «Bündnis gegen Fracking im Weidener Becken» rief für Montagnachmittag zu einer Kundgebung vor dem Rathaus in Weiden auf.
Ende vergangener Woche hatte die Initiative bereits 22.300 Unterschriften für eine Online-Petition gesammelt. Damit will das Aktionsbündnis auf die bayerische Staatsregierung einwirken, die Gesetzesinitiative Schleswig-Holsteins zur Änderung des Bergrechts zu unterstützen und für ein Frackingverbot aktiv zu werden.
Das bayerische Wirtschaftsministerium hatte einem Unternehmen eine Erkundungslizenz für ein 2.600 Quadratkilometer großes Gebiet in der Region Weiden erteilt. Damit darf das Unternehmen bis Januar 2017 nach Öl- und Gasvorkommen suchen. Bohrungen sind in diesem Stadium noch nicht vorgesehen.
Das Erkundungsgebiet erstreckt sich von Sulzbach-Rosenberg bis Oberviechtach hinauf nach Oberfranken. Dennoch versicherte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag: «Wir wollen in Bayern kein Fracking. Das gibt es auch nicht durch die Hintertür.»
Beim Fracking wird mit Chemikalien versetztes Wasser in den Boden gepresst, um das Gestein aufzusprengen. Durch die Öffnungen kann dann Gas emporsteigen. Kritiker befürchten, dass durch die Bohrungen das Trinkwasser geschädigt wird.
Die Bundesregierung will die umstrittene Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten in Deutschland durch strenge Auflagen fast unmöglich machen. Derzeit laufen die Gesetzesarbeiten; Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (
SPD) hatte einen Vorschlag noch vor der Sommerpause in Aussicht gestellt. Linke und Grüne hegen Zweifel, da die Konzerne längst ihre Bodenansprüche absteckten.
Für die bayerischen Gegner des Frackings ist ein wirksamer Schutz der Bevölkerung nur über eine Änderung des Bergrechts zu erreichen. In seiner derzeitigen Form berücksichtige das Bergrecht nicht ausreichend die Interessen der Umwelt und der vom Abbau von Bodenschätzen betroffenen Menschen, heißt es in der Petition. (dpa/lby)