Legehennen sind echte Hochleistungsarbeiter. In den Betrieben müssen sie ein Ei pro Tag legen, um nicht aussortiert zu werden. Ihr Leben endet in der Regel nach eineinhalb Jahren beim Schlachter. Auf manche Althennen wartet aber auch ein Hühner-Pate. (c) proplanta
Rund 120 Tiere pflegt er auf einem kleinen Gut am Bodensee. 55 davon wären eigentlich nach ihrem Dienst in landwirtschaftlichen Betrieben beim
Schlachter gelandet. Stattdessen dürfen sie jetzt picken, scharren und gackern so lange sie wollen. Zwei bis drei Stunden am Tag kümmert sich Dilger um den Stall und das Futter für die Tiere. «Für mich ist das ein Hobby», sagt er.
Die Althennen waren nach eineinhalb Jahren Höchstleistung bei der
Eierproduktion von der Landwirtschaft ausrangiert worden, weil sie nicht mehr so produktiv waren. Der Verein «Rettet das Huhn» hat sie von kooperierenden Landwirten an den Jugendlichen vermittelt. Seit 2007 hat die Initiative mehr als 86.000 Legehennen vor dem Schlachter bewahrt.
Mit seinem Leben als Teenager lasse sich das gut vereinbaren. «Das mache ich schon so lange, dass ich es gar nicht anders gewohnt bin», so der Auszubildende, der schon als Elfjähriger Hühner in seinem Kinderzimmer von einer Maschine hat ausbrüten lassen.