Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.03.2012 | 05:35 | Weltwassertag 

Gezielt mit Wasser geizen: ATB beschreitet neue Wege bei der Bewässerungssteuerung

Potsdam - Wasser - elementar für die Erzeugung von Lebensmitteln – ist eine zunehmend knapper werdende Ressource.

Bewässerung
(c) proplanta
Pünktlich zum internationalen Welttag des Wassers am 22. März haben Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Agrartechnik die Arbeit in einem neuen Forschungsprojekt aufgenommen: Intelligente funkbasierte Bewässerung soll die Wassereffizienz in der landwirtschaftlichen Produktion künftig gezielt verbessern.

Noch immer wird in der Praxis häufig zu reichlich und zum falschen Zeitpunkt bewässert. Dieses zu viel oder zum falschen Zeitpunkt ausgebrachte Wasser wird dem allgemeinen Wasservorrat ohne Notwendigkeit entzogen, seine Ausbringung kann zu Umweltschäden führen, und es verursacht vermeidbare Kosten für den Landwirt.

Moderne sensorgestützte Bewässerungssysteme applizieren das Wasser mit Hilfe starr voreingestellter Werte, einer Kombination aus Zeitvorgaben, Klimamodellen und gemessener Bodenparameter. Eine bedarfsgerechte und ressourcenschonende Bewässerung, die sich nach dem aktuellen Verbrauch der Pflanze richtet, ist mit den vorhandenen Systemen kaum gewährleistet.

Ein eben am Potsdamer Leibniz-Institut für Agrartechnik gestartetes Forschungsvorhaben will dies ändern. Ziel ist die Entwicklung eines flexiblen, autonomen und funkbasierten Bewässerungssystems, das in der Lage ist, die von der Pflanze benötigte Wassermenge genau zu dosieren. Die Wissenschaftler entwickeln hierfür ein dezentrales Netzwerk aus Sensoren, Steuerungs- und Kommunikationsmodulen, das im Feld installiert wird und sich autonom mit Daten aus der Beregnungsfläche und mit Vergleichsdaten von außerhalb versorgt.

Das intelligente System soll die Daten, u. a. Bodenfeuchte, Pflanzenwasserzustand und aktuelle Niederschlagsmengen selbstständig analysieren und interpretieren, standortspezifische Handlungsempfehlungen errechnen und diese direkt für die Bewässerungssteuerung nutzen. Eine autarke Stromversorgung und drahtlose Datenübertragung werden für eine hohe Flexibilität und Reichweite des Systems sorgen.

„Unser Ziel ist es, das System so auszulegen, dass es für verschiedenste Anbaumethoden einsetzbar ist", formuliert Projektleiter Dr. Martin Geyer die Erwartungen der Wissenschaftler. „Der Landwirt soll künftig in der Lage sein, mit Hilfe des Systems die für seinen Standort und seine Produktionsbedingungen geeignetste Bewässerungsstrategie schnell und sicher zu wählen. Wasser wird auch in unseren Breiten zunehmend kostbar. Wir versprechen uns von IFuB eine Einsparung von Wasser und damit auch Kosten - eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Transfer in die Praxis."

Das vom ATB koordinierte Projekt Intelligente Funkbasierte Bewässerung (IFuB) wird vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) gefördert.

Im interdisziplinären Projektkonsortium arbeiten das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB) mit der Technischen Universität Berlin und drei Berliner Unternehmen, Logic Way GmbH, Virtenio GmbH und MMM Mosler Tech Support, zusammen. Mit Ergebnissen wird in zwei Jahren gerechnet. (atb)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wasser für den Frieden

 Wetterextreme: Wie werden wir zukünftig mit Wasser umgehen?

 Bayerns Wassercent soll spätestens im Sommer ins Kabinett

 Richter diskutieren heftig über bayerische Düngeverordnung

 Bauern in Frankreich weiten Proteste aus - Atomkraftwerk blockiert

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken