An der hochkarätig besetzten, internationalen Veranstaltung nahmen Landtechnikhändler aus mehr als 15 Regionen Russlands, führende internationale Landtechnikhersteller sowie Vertreter von Banken und Leasinggesellschaften teil.
Meilenstein zur Intensivierung des deutsch-russischen Dialogs
„Die Etablierung der landtechnischen Händlertage in Russland ist ein wichtiger Meilenstein, um den Dialog zwischen russischen Händlern und deutschen Herstellern weiter voranzutreiben“, betonte Dr. Viktor Buxmann, Regionalmanager GUS der Amazonen-Werke, im Rahmen der Konferenz. Zahlreiche, für beide Seiten virulente Themen beflügelten den regen und intensiven Austausch der Tagungsteilnehmer. Welche Rolle spielt der Händler in Russland? Fungiert er als Vermittler, Spekulant oder als Markttreiber? Welche Auswirkungen wird die künftige Produktion vor Ort durch westliche Konzerne auf die einheimischen Fabrikate haben? Diese und weitere Fragen prägten die sehr engagierte und konstruktive Diskussion der Premierenveranstaltung, die auf Initiative des russischen Landtechnikhändlerverbandes ACXOD und des
VDMA Landtechnik organisiert und von Seiten des Bundeslandwirtschaftsministeriums, der Association of European Businesses (AEB) sowie des russischen Maschinenbauverbandes SoyuzMash unterstützt wurde.
Äußerst dynamische Marktentwicklung – hohe MaschinenbedarfeDie russische Landwirtschaft hat sich jüngst sehr dynamisch entwickelt, was sich in Rekordgetreideernten in den vergangenen zwei Jahren deutlich widerspiegelt. Der positive Trend setzt sich auch bei Ölsaaten, Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüse fort. Der zunehmende Einsatz moderner Technologien im Ackerbau führt zu einer deutlichen Effizienzsteigerung in der russischen Landwirtschaft.
Der Landtechnikmarkt in Russland wurde im Mai 2008 auf etwa 4,3 Milliarden US-Dollar geschätzt. Krisenbedingt ging der Markt 2009 um 60 Prozent zurück; Unternehmen ohne eigene russische Fertigung mussten teilweise Rückgänge von über 80 Prozent verzeichnen. Eine leichte Erholung ist seit dem letzten Quartal 2009 zu beobachten. Gemäß einer aktuellen VDMA-Befragung unter 550 führenden landwirtschaftlichen Betrieben in Russland gab nur etwa ein Drittel der Befragten an, angemessen mit
Landmaschinen und Traktoren ausgestattet zu sein.
Händler- und Servicenetzwerke als wichtige Know-how-Träger Das Fortkommen der russischen Landwirtschaft hängt primär von der Realisierung weiterer Investitionen in moderne Landtechnik ab, wobei sich die Finanzierungsmöglichkeiten zum Teil noch als Engpass erweisen. Denn ohne effiziente Maschinen sind Produktivitätssteigerungen sowie ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen nicht zu leisten.
Besondere Beachtung gewinnt daher zunehmend der Dialog zwischen Landwirten, Händlern und Herstellern. Dabei gilt es, durch Produktneuheiten und -modifikationen den individuellen Kundenwünschen gerecht zu werden. Verlässliche und qualifizierte Händler- und Servicenetzwerke dienen diesbezüglich als wichtige Know-how-Träger. (vdma)