«Käse ist bereits ein Schwerpunkt unseres Hauses», sagte Finanzchef Volkmar Taucher am Dienstag in Münster.
Fast ein Drittel des Umsatzes mache das Unternehmen damit. Dieses Segment wolle das
DMK weiter stark ausbauen. Käseprodukte bieten Milchbauern deutlich bessere Verdienstmargen als Trinkmilch. Bauern erhalten nach aktueller Marktlage 5 Cent mehr pro Liter, wenn ihre Produktion für die Verarbeitung zu Käse dient.
Der Anteil der Exporte am Umsatz soll von 8 auf 20 Prozent wachsen. Voraussetzung sei, möglichst viel Milch als Pulver oder H-Milch haltbar zu machen, sagte DMK-Chef Josef Schwaiger.
Das Deutsche Milchkontor sieht unter anderem in Schwellenländern attraktive Chancen. Das Unternehmen will mehr Babynahrung für die vielen Millionen Kinder in China und dem arabischen Raum liefern.
«Babynahrung ist ein enormer Wachstumsmarkt - wenn auch nicht in Deutschland und der EU», erläuterte Schwaiger. «Es werden jährlich 78 Millionen Kinder geboren. Das sind Kunden für zwei Jahre.» China, Nordafrika und Russland seien wichtige Regionen.
Die Genossenschaften Humana und
Nordmilch hatten ihr operatives Geschäft im vergangenen Jahr verschmolzen. Das DMK vermarktet knapp ein Viertel der 29 Milliarden Liter Milch, die deutsche Bauern produzieren.
An diesem Mittwoch stimmen die zwei Genossenschaften über ihre endgültige Fusion ab. Im ersten Jahr des Zusammenschlusses wuchs der Umsatz im Vergleich zu den letzten Erlösen der Vorgängerfirmen um mehr als 10 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.
Die Milchbauern erhielten zugleich etwas mehr für ihre Ware: Der durchschnittliche Literpreis stieg um 4 Cent auf 34,19 Cent. (dpa)