Rund 1.600 Aussteller aus mehr als 50 Ländern präsentieren sich auf der weltgrößten Schau der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Bis zum 25. Januar lockt die Messegesellschaft zu einer gastronomischen Entdeckungsreise mit mehr als 100.000 Genüssen von allen Kontinenten. Begleitet wird die Messe von zahlreichen Fachtagungen und politischen Konferenzen.
Ein besonderer inhaltlicher Schwerpunkt der Messe zeichnet sich in diesem Jahr noch nicht ab. Das Angebot aber ist vielfältig, wenn mitten in der deutschen Hauptstadt das
Landleben Einzug hält - Traktorbrummen und Schweinegrunzen inklusive. Wie im Vorjahr werden mehr als 400.000 Besucher erwartet, darunter 100.000 Fachbesucher, die die 300 Konferenzen und Seminare besuchen. Partnerland in diesem Jahr: die Niederlande - kleines Land, große Agrarnation, wie es bei der Messe heißt. Ob Tomaten, Käse oder Salat - heute landet annähernd ein Viertel der Agrarproduktion des Königreichs auf deutschen Tellern. Von dem Ruf, Wassertomaten und geschmacksneutrale Gurken zu ziehen, wollen die Holländer weg.
Acht Bundesländer zeigen in eigenen Hallen, was ihre Ernährungswirtschaft zu bieten hat. Viele Länder sind auch an Gemeinschaftsständen vertreten, und so bietet die Messe von bayrischem Bier über Westfälische Mettwurst bis zu Fisch aus Mecklenburg-Vorpommern einen kulinarischen Querschnitt Deutschlands.
Zu den hochrangigen Gästen wird nach aktuellem Stand der russische Ministerpräsident Wladimir
Putin gehören, der neben politischen Gesprächen in Berlin auch einen Messebesuch planen soll. Russische Regionen und Unternehmen waren 2008 als Großeinkäufer bei der Grünen Woche aufgetreten und sicherten sich Ställe, Gewächshäuser, Traktoren, Mähdrescher und Anlagen für rund 330 Millionen Euro. Wegen der
Wirtschaftskrise sehen die Veranstalter die Messe zu Jahresbeginn dieses Mal besonders als Stimmungsbarometer für Produzenten und Kunden.
Spitzenpolitiker werden auch am 17. Januar zur 2. Internationalen Agrarministerkonferenz auf der Messe erwartet. Zugesagt haben unter anderem die deutsche Ressortchefin Ilse
Aigner (CSU) und der brasilianischer Amtsinhaber Roberto Rodrigues. Die Minister diskutieren, wie die
Welternährung sichergestellt werden kann. Messebesucher können unterdessen zum zehnten Mal den Erlebnisbauernhof besuchen, wo der Weg der Milch von der Kuh in den Handel gezeigt wird: 20 Kühe stehen im Stall und werden öffentlich gemolken, Tierärzte untersuchen die Milch. Landromantik wird jedoch nicht aufkommen, es geht um moderne Landwirtschaft mit
Melkroboter, Mikroskop und Reagenzglas.
Weitere tierische Höhepunkte sind etwa die 6. Bundesschau der Kaltblüter (16. bis 18. Januar) und der 3. Berlin- Brandenburger Fahrsport-Hallen-Cup (24./25. Januar) mit Pferdegespannen. Landwirte können sich auf der Grünen Woche über mögliche Zusatz- Standbeine schlaumachen - etwa Angebote für Ferien auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung von Obst und Gemüse, Wurst und Schinken. Neuland dürften viele auch in der Halle zu Bioenergie, nachwachsenden Rohstoffen und Holz betreten. Parallel zur Internationalen Grünen Woche öffnet auch in diesem Jahr die Heimtiermesse Heim-Tier & Pflanze. 5.000 Tiere aus allen Erdteilen werden gezeigt. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 150.000 Besuchern. (dpa)