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01.03.2020 | 14:47 | Milchmarkt 

Milchanlieferungen 2019 in Deutschland auf Vorjahresniveau

Bonn - Die Molkereien in Deutschland haben im vergangenen Jahr nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) insgesamt 32,44 Mio. t Milch erfasst; das waren rund 48.740 t oder 0,1 % weniger als 2018.

Milchanlieferungen 2019 in Deutschland
Molkereien in Deutschland konnten 2019 mit 32,44 Millionen Tonnen Milch annähernd die gleiche Menge wie im Vorjahr verarbeiten. (c) proplanta
Das leichte Minus resultierte aus den um gut 10 % geringeren Milchanlieferungen ausländischer Erzeuger. Die deutschen Milchbauern dienten den hiesigen Verarbeitern 31,75 Mio. t Rohmilch an, womit das Aufkommen um 30.130 t oder 0,1 % über dem Vorjahresniveau lag. Der moderate Zuwachs war ausschließlich auf die höheren Biomilchanlieferungen zurückzuführen, die gegenüber 2018 um 66.920 t oder 6,0 % auf etwas mehr als 1,18 Mio. t zulegten.

Die von den Molkereien erfasste Menge an konventionellem Gemelk nahm dagegen um 0,1 % auf 30,56 Mio. t ab. Der aktuelle saisonale Anstieg der Milchanlieferungen in Deutschland ist in der Woche zum 23. Februar regional ins Stocken geraten. Die Landesvereinigungen für Milch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen meldeten einen Rückgang des Aufkommens um 1,6 % beziehungsweise 0,1 %. In Rheinland-Pfalz blieb die angediente Menge gegenüber der Vorwoche unverändert.

Butter gut gefragt

Die Nachfrage nach Butter wurde von der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten in der vergangenen Woche als gut beschrieben. Bei abgepackter Ware habe der Absatz an den Lebensmitteleinzelhandelwegen Verkaufsaktionen hinzugewonnen; die Mengen lägen aktuell über dem Vorjahresniveau. Zum Monatswechsel stünden wieder Kontraktverhandlungen zwischen Herstellern und dem Handel an.

Bis zu deren Ausgang blieb die Notierung für Stückbutter in Kempten am vergangenen Mittwoch (26.2.) in den Grenzen von 3,52 Euro/kg bis 3,60 Euro/kg unverändert. Für Blockbutter setzte die amtliche Kommission in Kempten die Notierung jedoch um 6 Cent auf eine Spanne von 3,50 Euro/kg bis 3,60 Euro/kg herab. Sie merkte im Marktbericht an, dass das Coronavirus ein Thema sei. Zwar sei die Butter davon nicht direkt betroffen, doch seien erste Auswirkungen auf Export und Logistik spürbar.

Keine Probleme im Absatz gab es vergangene Woche für Hart- und Schnittkäse, der bei geringen Beständen im In- und Ausland gut gefragt blieb. Notierungsänderungen gab es vergangene Woche nicht. Lediglich bei Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch wurde der obere Spannenwert wieder um 1,25 Euro/kg auf 7,25 Euro/kg nach oben gesetzt, nachdem er eine Woche zuvor um genau diesen Betrag gesunken war.

Magermilchpulverpreise bröckeln

Das seit Mitte Februar zu beobachtende Abbröckeln der Preise für Magermilchpulver hat sich in der vergangenen Woche fortgesetzt. Bei einigen Kunden sei weiterhin eine abwartende Kaufbereitschaft zu spüren, berichtete die Kemptener Börse.

Der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge hat hingegen das Kaufinteresse im Mittleren Osten und Nordafrika für kurzfristige Lieferungen zugenommen. Ansonsten würden die laufenden Kontrakte weitgehend normal abgewickelt.

Beim Export nach Asien sei allerdings infolge der Probleme mit dem Coronavirus die Verfügbarkeit von Containern zurückgegangen, und die Ware staue sich teilweise in den chinesischen Häfen. Laut Kemptener Börse haben die Verkaufspreise von Magermilchpulver in Futtermittelqualität im Vorwochenvergleich um 4 Cent auf 2,38 Euro/kg bis 2,42 Euro/kg nachgegeben.

Die Ware in Lebensmittelqualität wurde mit Abschlägen zwischen 2 Cent und 4 Cent gehandelt und erlöste je Kilogramm zwischen 2,53 Euro und 2,59 Euro. Vollmilchpulver ließ sich bei ruhiger Nachfrage zu stabilen Preisen verkaufen. Bei Molkenpulver zeigte sich der Markt gespalten.

Futtermittelware war weniger gefragt und verzeichnete Preisabschläge zwischen 2 Cent und 3 Cent gegenüber der Vorwoche. Begehrter war hingegen die lebensmitteltaugliche Ware, die als einziges Pulver etwas teurer verkauft werden konnte. Die Hersteller erzielten zwischen 0,88 Euro/kg und 0,92 Euro/kg und erlösten damit 1 Cent mehr als in der Vorwoche.

EEX-Futures geben teilweise deutlich nach

Beim Handel mit Futures auf Milcherzeugnisse an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig ging es mit den Kursen in der vergangenen Woche abwärts. Gehandelt wurden vor allem Butterkontrakte. Bis Freitagmorgen (28.2.) gegen 11.30 Uhr wurden hier 36 Futures über zusammen 180 t umgesetzt. Dabei verbilligte sich der Kontrakt mit Fälligkeit im Juni 2020 im Vergleich zum Abrechnungskurs sieben Tage zuvor um 4,8 % auf 3.400 Euro/t.

Der Oktoberkontrakt gab um 3,7% auf 3.513 Euro/t nach, während der Novemberfuture 3,2 % verlor und bei 3.519 Euro/t landete. Für den Dezembertermin wurde ein Abschlag von 4,2 % auf 3.517 Euro/t verzeichnet. Zudem registrierte die EEX im Magermilchpulversegment ein Handelsvolumen von 15 Futures über insgesamt 75 t. Dabei verbilligte sich der Kontrakt mit Fälligkeit im Juni 2020 bis zum Freitag gegenüber dem Abrechnungskurs sieben Tage zuvor um 6,6 % auf 2.330 Euro/t.

Der Julifuture gab um 6,5 % auf 2 365 Euro/t nach und der Augusttermin um 6,1 % auf 2.376 Euro/t. Derweil kam mit Molkenpulver erneut kein Handel an der EEX zustande. Der Märzfuture 2020 verbilligte sich hier auf Abrechnungskursbasis gegenüber der Vorwoche um 1,2 % auf 753 Euro/t. Die Forderungen für diese Fälligkeit lagen bei 810 Euro/t; Gebote gab es keine.
Terminkurse für Milcherzeugnisse an der EEX in LeipzigBild vergrößern
Terminkurse für Milcherzeugnisse an der EEX in Leipzig
AgE
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