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16.03.2015 | 13:03 | Milchmarkt 

Agrarminister Schmidt sieht Ende der Milchquote optimistisch entgegen

Brüssel - Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) blickt dem baldigen Auslaufen der Milchquoten «sehr optimistisch» entgegen. 

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
Schmidt betonte, selbst die vergleichsweise kleinen Betrieben in Bayern mit durchschnittlich 37 bis 38 Milchkühen seien «gut aufgestellt». (c) proplanta
Die Milchmengen in Europa sind seit mehr als 30 Jahren gedeckelt, um Überproduktion zu verhindern. Diese Begrenzung läuft Ende des Monats aus. «Die Aussichten sind für die Milcherzeuger, insbesondere auch für die deutschen, (...) sehr gut», sagte Schmidt am Rande des Treffens mit seinen europäischen Amtskollegen am Montag in Brüssel.

Viele Bauern erwarten das Ende der Quote mit gemischten Gefühlen. Sie können zwar mehr verkaufen, ohne Strafe für die Überschreitung ihrer Quote zahlen zu müssen - fürchten aber zum Teil fallende Preise. Schmidt wies darauf hin, dass die Milchpreise derzeit steigen und dies sogar stärker in Süddeutschland als in Norddeutschland mit seinen größeren Höfen.

Bei der geplanten Reform der EU-Vorgaben für den Ökolandbau warnte Schmidt hingegen erneut vor zu hohen Anforderungen. «Sie muss für unsere Produzenten, die kleinen und die mittleren, eine Chance für die Zukunft bieten», sagte er zur sogenannten Ökoverordnung. Er habe deshalb Vereinfachungen angeregt.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan räumte ein, dass die Pläne seiner Behörde noch stärker vereinfacht werden könnten. Er erinnerte aber auch an Betrugsfälle in der Biobranche und betonte die Notwendigkeit klarer Regeln - auch zum Vorteil der europäischen Landwirte. Zum Teil vergebe die EU Biosiegel an Importprodukte, die nicht zertifiziert würden, falls sie in der EU hergestellt worden wären. Die Ökobranche weise Wachstumsraten zwischen 6 und 9 Prozent pro Jahr auf, die vor allem durch Einfuhren befriedigt würden. Die EU-Staaten wollen sich bis zum Mai auf eine gemeinsame Haltung zum Thema einigen. Danach können Verhandlungen mit dem Europaparlament beginnen. Damit die Reform Wirklichkeit werden kann, müssen sich beide Seiten am Ende einigen. dpa)
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