Die
Marktlage sei deutlich besser als zunächst erwartet, sagte Mecklenburg-Vorpommerns
Agrarminister Till
Backhaus (SPD) am Montag beim Besuch eines Milcherzeugers in Rastow (Landkreis Ludwigslust-Parchim).
Die
Bauern erhielten im Jahr 2017 im Schnitt 36,11 Cent je Kilogramm Milch. Die
Milcherzeuger hätten damit nach zwei schlechten Jahren wieder ein ausgeglichenes Jahr gehabt. Das reiche aber noch nicht, um die Verluste zu kompensieren. 2016 hatte der Milchpreis für die Bauern in
MV bei durchschnittlich 25,44 Cent gelegen - ein Unterschied von fast elf Cent je Kilogramm Milch.
Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Milcherzeuger (BDM) im Land bröckeln die Preise allerdings schon wieder. Im März hätten viele Molkereien die Preise gesenkt, sagte Tobias Elsner vom
BDM der Deutschen Presse-Agentur.
Einige seien unter die Marke von 30 Cent gerutscht, zum Beispiel
Arla in Upahl (Nordwestmecklenburg) auf knapp 28 Cent. Im März 2017 hatte der Milchpreis bei 32,8 Cent gelegen, im März 2016 bei lediglich 24,6 Cent.
Die Branche müsse sich drei Jahre nach dem Ende der
Milchquote auf die unsicher gewordene Marktlage einstellen und die Risikovorsorge verbessern, forderte Backhaus. Ein Baustein dazu seien verbindliche Verträge zwischen Erzeugern und Vermarktern mit Vorgaben zu Menge und Preis.
Der Agrarminister hatte in Rastow der Botschafterin Frankreichs in Deutschland, Anne-Marie Descotes, einen modernen
Kuhstall gezeigt. Zudem wollte er mit ihr über die
EU-Agrarpolitik diskutieren. Der BDM fordert ein europaweites Anreizsystem zur Verringerung der Milchmenge bei sinkenden Preisen.