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20.01.2011 | 09:34 | Milcherzeugung 

Mehr Milch als im Vorjahr

Bonn - Im Jahr 2010 wurden 1,6 Prozent mehr Milch erzeugt als im Jahr 2009. Die Anlieferung an milchwirtschaftliche Unternehmen stieg, während die sonstige Verwendung sank.

Milcherzeugung
Milch ist gefragt: Die deutschen Milcherzeuger lieferten im Jahr 2010 rund 28,7 Millionen Tonnen Milch an milchwirtschaftliche Unternehmen. Dies sind 1,5 Prozent mehr als im Jahr 2009 (28,2 Millionen Tonnen). Diese Zahlen wurden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vorab geschätzt.


Verlagerung auf dem Milchmarkt

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland insgesamt 29,7 Millionen Tonnen Milch erzeugt. Dies entspricht einer Steigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (29,2 Millionen Tonnen). Im Gegenzug sank die sonstige Verwendung, zu der die Verfütterung von Milch, Naturalentnahmen, Direktvermarktung und Verluste zählen, um 12,2 Prozent auf 985.100 Tonnen.

Die langfristige Entwicklung des Milchmarktes der vergangenen zehn Jahre setzt sich fort. In diesem Zeitraum erreichte die Anlieferung an milchwirtschaftliche Unternehmen einen Anteil von 96,7 Prozent der Erzeugung. Im Jahr 2000 waren es noch 95,3 Prozent. Die sonstige Verwendung verringerte sich währenddessen um 28 Prozent.

Dieser Rückgang kann in unterschiedlichen Entwicklungen begründet sein: So kommt Milch als Naturallohn (so genanntes Deputat) immer weniger zum Einsatz und die Eigenentnahme sinkt im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen in den landwirtschaftlichen Betrieben. Dagegen hat die Direktvermarktung in der Vergangenheit an Bedeutung gewonnen. Dem Vertrauen und Herkunftsbewusstsein kommen beim Kauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse wieder eine größere Rolle zu.


Weniger Milch verfüttert

Ausschlaggebend für die Entwicklung der sonstigen Verwendung ist jedoch die Verfütterung. Sie hatte im Jahr 2010 einen Anteil von nahezu 85 Prozent an der sonstigen Verwendung. Während im Jahr 2009 noch 951.000 Tonnen Milch verfüttert wurden, waren es im Jahr 2010 nur noch 833.000 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 12,4 Prozent. Im Zehnjahreszeitraum sank die Verfütterung insgesamt um 316.000 Tonnen (27,5 Prozent). (ble)
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