Deutsche Molkereien selten Global Player am Weltmarkt

Demnach wurden vergangenes Jahr 708,7 Mio. t Milch in der Welt produziert, was umgerechnet auf eine standardisierte Vergleichsgröße mit 4,0 % Fett und 3,3 % Eiweiß einer Menge von 721,4 Mio. t entsprach. Mit fast 138 Mio. t, bei harmonisierten Inhaltsstoffen, wurde in Indien mit Abstand die meiste Milch erzeugt; fast ein Fünftel des gesamten Weltaufkommens wurde auf dem Subkontinent ermolken.

Auf Platz zwei rangierten die USA mit 84,3 Mio. t vor Pakistan mit 41,6 Mio. t. Die deutschen Milchbauern belegten in diesem Ranking mit einer Produktion von 31,1 Mio. t den sechsten Platz, was einem Anteil von 4,1 % an der gesamten globalen Erzeugung gleichkam. Sehr viel bedeutender fällt die Rolle Deutschlands im internationalen Vergleich jedoch aus, wenn ausschließlich die Milchanlieferungen der Erzeuger an die Molkereien zur weiteren Verarbeitung betrachtet werden.

Für diese Kennziffer weist der IFCN-Bericht eine Rohstoffandienung in Deutschland von 30,1 Mio. t aus, was 2011 bei normiertem Fettgehalt von 4,0 % das zweithöchste Volumen in der gesamten Welt war. Den Spitzenwert erreichten hier die USA, wo den Molkereikonzernen 83,8 Mio. t für die Herstellung von Milcherzeugnissen zur Verfügung standen. In Indien hingegen gelangten dem Forschungsnetzwerk zufolge nur 23 Mio. t oder knapp 17 % der Erzeugung zu den Molkereien; der überwiegende Teil der Milch wurde direkt von den Erzeugern verwendet oder im Direktvertrieb verkauft.

Weltweit gesehen schätzt das IFCN, dass knapp zwei Drittel der erzeugten Milch an Molkereiverarbeiter vermarktet werden und mehr als ein Drittel auf den Höfen verbleibt. (AgE)