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22.10.2017 | 04:03 | Außenhandel 
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Käse erreicht neuen Exportrekord

München - Deutscher Käse bleibt ein Exportschlager. Der letztjährige Höchststand bei den Ausfuhren von knapp 1,2 Millionen Tonnen wird 2017 voraussichtlich erneut übertroffen, obwohl die deutschen Bauern wegen des Preisverfalls die Milchproduktion reduziert hatten.

Käseexport
Von wegen Holland: Deutscher Käse stellt immer neue Exportrekorde auf. Für die Milchbauern bedeutet das zwar derzeit steigende Preise - aber auch stetig wachsende Abhängigkeit vom launischen Weltmarkt. (c) Pinosub - fotolia.com
Von Januar bis Ende Juli sind die Exporte nach den Zahlen des Milchindustrie-Verbands um 1,7 Prozent auf 714.000 Tonnen gestiegen. Die Erzeugerpreise für Milch sind seit dem Preistief im Sommer 2016 wegen des zwischenzeitlichen Produktionsrückgangs stark gestiegen.

«Es läuft gut, auch wenn Käse teurer geworden ist», sagt Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser. In den vergangenen fünfzehn Jahren haben sich die Käseexporte laut Heuser verdoppelt, kein anderes Land führt mehr Käse aus als die Bundesrepublik.

Der Löwenanteil geht in das restliche Europa. Doch in den traditionellen Märkten läuft das Geschäft nicht so gut, das Plus belief sich bis Ende Juli auf bescheidene 0,26 Prozent. Der außereuropäische Markt spielt nach wie vor eine kleine Rolle, doch dort sind die Wachstumsraten am höchsten. Der Spitzenreiter unter den größeren Abnehmerländern in Übersee ist in diesem Jahr bislang Südkorea mit einem Plus von fast 80 Prozent.

Das Bundesland mit den meisten Milchbauern ist Bayern, ein großer Hersteller ist die Allgäuer Hochland-Gruppe. Das Familienunternehmen verkauft jährlich gut 300.000 Tonnen Käse und setzte damit 2016 knapp 1,2 Milliarden Euro um. Hochland sieht mehrere Ursachen für die weltweit steigende Nachfrage - eine davon ganz einfach «die wachsende Weltbevölkerung», wie Sprecherin Petra Berners erklärt. «Es wächst also schlicht die Zahl der Verbraucher.»

Und außerdem entwickelt sich die Liebe zum Käse offensichtlich im Gleichschritt mit dem Einkommen: In Ländern mit steigenden Haushaltseinkommen steige generell die Konsumfreude und damit auch der Käseabsatz, sagt Berners.

Größte Molkerei der Bundesrepublik ist aber eine norddeutsche Genossenschaft: das Deutsche Milch-Kontor (DMK) im niedersächsischen Zeven mit einem Jahresumsatz von 5,1 Milliarden Euro. «Wir erkennen im Käsesegment einen stabilen, leicht steigenden Trend», sagt Sprecher Oliver Bartelt. Das Unternehmen verarbeitet 6,7 Milliarden Kilo Milch im Jahr und ist mit Vertriebsniederlassungen in Schanghai, Moskau und Dubai global präsent.

Die Bedeutung des ostasiatischen Marktes sei gegenüber 2016 noch einmal gewachsen, sagt Bartelt. «Gerade in China und Japan ist der Bedarf an europäischen Molkereiprodukten gestiegen, da sie diesen nicht selbst decken können.» Für die Milchbauern ist die Exportstärke ein zweischneidiges Schwert.

Schwächeln die Auslandsmärkte, rutschen die Landwirte in die Krise. Denn in der Bundesrepublik wird mehr Käse hergestellt als gegessen: Der so genannte Selbstversorgungsgrad liegt nach Zahlen der Export-Union für Milchprodukte bei 117 Prozent, in Bayern wird sogar dreimal mehr Käse produziert als verbraucht.  Im vergangenen Jahr waren die Erzeugerpreise für Milch auf einen Tiefstand abgestürzt, 2017 sind die Preise wieder kräftig gestiegen.

Denn einerseits hatten die europäischen Milchbauern krisenbedingt die Produktion heruntergefahren, gleichzeitig stieg die weltweite Nachfrage. Doch die Erholung der Preise muss keineswegs von Dauer sein. «Der Milchmarkt kann sehr schnell wieder unter Druck geraten», sagt der Allgäuer Landwirt Hans Foldenauer, Sprecher des Bunds deutscher Milchviehhalter. «Wir haben in der Milchmarktpolitik falsche Weichenstellungen getroffen.»

Denn auch der Preisverfall der Vorjahre war in Teilen dem Weltmarkt geschuldet: 2015 schaffte die EU ihre Milchquote ab, mit deren Hilfe Brüssel die europäische Produktion jahrzehntelang reguliert hatte. Gleichzeitig war die Nachfrage etwa in China zurückgegangen.
dpa
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Kommentare 
Jaja schrieb am 12.11.2017 23:17 Uhrzustimmen(18) widersprechen(57)
@ cource
Warum kommentieren Sie alle Artikel, mit denen Sie nichts zu tun haben? Dem Vernehmen nach sind Sie wohl Veganer und brauchen sich daher nicht über die Aufnahme von tierischen Fetten zu sorgen.
Den Nichtveganern darf durchaus zugestanden werden, dass sie wissen was sie tun!
Also: zuviel Zeit oder ist es ein tolles Gefühl, wenn der eigene Kommentar (ob sachlich oder nicht, dass sei dahingestellt) da steht?
Mari schrieb am 06.11.2017 13:32 Uhrzustimmen(26) widersprechen(13)
@cource
Schrieb doch schon, erst genau lesen, dann denken und das Hirn einschalten. Aber das wichtigste !! Die Finger von der Tastatur lassen!!
Wenn man von den Artikeln hier drin keine Ahnung hat
Käseguru schrieb am 23.10.2017 17:21 Uhrzustimmen(18) widersprechen(11)
@cource:
Hier geht es aber um KäseEXPORT: Das ist dir ein Begriff oder?

Somit sollte dein geistiger Dünschiss eigentlich korrekt heißen: "käseproduktion=verfettungsgrad derer, die deutschen Käse essen"

Dann währe es zumindest passend zum Artikel.
cource schrieb am 22.10.2017 19:31 Uhrzustimmen(17) widersprechen(21)
käseproduktion=verfettungsgrad der deutschen----wer anderen lebewesen die milch mopst, wird vom lieben gott mit krankheit und vorzeitigem ableben bestraft
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