Damit haben sie die seit wenigen Wochen spürbare Aufwärtsentwicklung im
Milchmarkt massiv beschleunigt. Was eine europaweite Marktentlastung von rund 3 % bewirkt, zeigt die Entwicklung der
Milchpreise für frei handelbare Milch auf dem so genannten Spotmarkt. In Süddeutschland werden hier derzeit schon 30 Cent/kg Milch bezahlt. Aus Österreich liegen Meldungen von sogar 37 Cent/kg Milch vor. Auch in Norddeutschland ist der Preis für freie Milchmengen auf 28 Cent/kg Milch gestiegen und ebenfalls dem positiven Trend gefolgt.
„Ohne diese Marktmaßnahmen der Milcherzeuger, die sich ihrer Verantwortung für den Milchmarkt bewusst sind, hätte diese Schubwirkung nicht stattgefunden“, ist sich der Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher
Milchviehhalter Romuald Schaber sicher. Zudem sei mit der öffentlichkeitswirksamen Darstellung der Milchmarktproblematik durch Milchsprühaktionen das Milchthema wieder auf dem Verhandlungstisch der Politik platziert worden, ergänzt er weiter. Jetzt ist auch die Molkereiwirtschaft gefordert, die höheren Erlöse an die Milcherzeuger unverzüglich weiterzuleiten. Es kann nicht akzeptiert werden, wenn die Molkereiwirtschaft die Milchauszahlungspreise nur zögerlich bis gar nicht erhöht.
Die Bundesregierung ist gefordert, mit der Nutzung der von der
EU-Kommission eingeräumten Spielräume den positiven Markttrend noch auszubauen. Mit einem Stilllegungsprogramm, das neben der Stilllegung von ganzen Milchviehbetrieben auch die zeitweise Stilllegung von Teilmengen vorsieht, kann diese Marktentwicklung stabilisiert werden. Oberstes Gebot ist nun, dass die neue Bundesregierung nun die nationalen Spielräume, wie beim Spitzengespräch im Bundeskanzleramt besprochen, auch tatsächlich nutzt. (BDM)