Aktuell deuten die Notierungen am
Milchmarkt wieder auf eine leichte Entspannung hin, dafür sorgen in erster Linie eine hohe Nachfrage nach Butter und Sahne.
Die beiden Milchprodukte sind nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die „geborenen“ Begleiter zu Spargel und Erdbeeren und werden daher zurzeit ebenso rege geordert wie Käse.
Aus Südeuropa sowie weltweit registrieren die Milchverarbeitungsunternehmen ein großes Interesse an Milchprodukten, die
Lager sind weitgehend geräumt. Der sich erholende Rohölpreis scheint die Kaufkraft in Drittlandmärkten zu stabilisieren. Regionen, deren Wohlstand maßgeblich vom Erlös aus Erdölexporten abhängt, fragen vermehrt Milchprodukte nach.
Marktbeobachter sehen aus Erzeugersicht einen positiven Preistrend, parallel dazu dürfte das saisonale Anlieferungshoch erreicht sein. Mit dem Ende der Abkalbezeit in den Milchviehställen erhalten die
Molkereien die größten Rohstoffmengen, was in diesem Jahr aber keinen Preisdruck auslösen dürfte.
Größere Sorgen bereiten den Milchviehhaltern dagegen die Vorgaben der
Düngeverordnung, die sie vor besondere Herausforderungen stellen. Sie müssen nicht nur bilanzieren, sondern auch erheblich mehr dokumentieren. So muss etwa jeder dritte
Landwirt als
Tierhalter, Abnehmer von
Wirtschaftsdünger oder Betreiber einer
Biogasanlage zusätzliche Bilanzen erstellen.
Mehr als 10.000 Landwirte werden nach den neuen Vorschriften erstmals eine Stoffstrombilanz vorlegen müssen. Schon bisher haben die Landwirte für ihre Düngebilanzen die Ertragserwartungen zu Grunde gelegt und danach den notwendigen Düngeaufwand berechnet.
Jetzt genügen dafür keine praxisüblichen Faustzahlen oder Berechnungen mehr, sondern die Daten müssen exakt bilanziert und dokumentiert werden. Außerdem müssen viele Landwirte ihre Lagerplätze für
Gülle und
Silage ertüchtigen, die dafür notwendige Finanzierung müssen sie erst noch erwirtschaften.
In den Grünlandregionen an der Küste hat zudem der lange und regenreiche Winter zu erheblichen Verzögerungen bei der
Frühjahrsbestellung geführt. Die Landwirte dort freuen sich über eine längere
Trockenperiode, während sich viele
Bauern auf den leichten Böden nördlich der BAB 2 und südlich der Elbe endlich wieder einen Landregen wünschen.