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25.07.2012 | 10:49 | Milchpreiskürzungen 

European Milk Board unterstützt Proteste britischer Milchbauern

Brüssel - Hunderte von Milchbauern haben am vergangenen Donnerstag, den 19. Juli 2012 auf Initiative des britischen Erzeugerverbandes Farmers for Action (FFA) Molkereien an verschiedenen Orten in England blockiert und die Milchanlieferung verhindert.

EMB-Präsident Romuald Schaber
EMB-Präsident Romuald Schaber (c) proplanta
Das European Milk Board unterstützt diese Aktion sowie die Forderungen der britischen Milchbauern ohne Einschränkungen. Diese Aktion ist eine weitere in einer Reihe von Protesten von aufgebrachten britischen Milchbauern gegen angekündigte Milchpreiskürzungen. Ihre Molkereien planen den Erzeugerpreis um bis zu zweieinhalb Cent pro Liter zu senken. Die Milchbauern befürchten, dass dadurch viele Kollegen an den Rand der Existenz gebracht und gezwungen werden, ihre Höfe aufzugeben.

Die Kürzungen vergrößern lediglich die Margen für Verarbeiter und Handel. Die Konsumenten aber würden weiterhin hohe Preise im Supermarkt zahlen müssen. Der niedrigere Erzeugerpreis, der den Produzenten schwer zu schaffen macht, würde an sie nicht weitergereicht.

Der Präsident des European Milk Board (EMB) Romuald Schaber drückt die volle Unterstützung der europäischen Milchbauern für den Protest der Kollegen in Großbritannien aus: „Die Wut und Verzweiflung der britischen Kollegen sowie der daraus resultierende Milchstreik sind mehr als gerechtfertigt. Sie stehen in einer Reihe mit den Protesten der Milchbauern in ganz Europa wie zum Beispiel vor dem Europäischen Parlament in Brüssel vor zwei Wochen."

"Auf die aktuelle Milchkrise mit einer dramatischen Überproduktion und europaweit abstürzenden Milchpreisen muss mit allen Mitteln aufmerksam gemacht werden. Milchbauern und verantwortungsbewusste Konsumenten in ganz Europa müssen zusammenstehen und ihrer Empörung über diese untragbare Situation Ausdruck verleihen. Vorschläge für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lage wie ein freiwilliger Lieferverzicht und eine Monitoringstelle für den Milchmarkt in Europa liegen vor. Sie müssen nur von der Politik aufgegriffen und umgesetzt werden“, so Schaber (emb/Pp)
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