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02.02.2009 | 20:49 | Welt-Feuchtgebietstag 2009  

Berlakovich: Welt-Feuchtgebietstag im Zeichen nachhaltiger Flussraumbewirtschaftung

Wien - Der Weltfeuchtgebietstag ist heuer dem Thema „Flüsse“ gewidmet.

Fluss
(c) proplanta
Knapp 20 Millionen Euro werden in den kommenden 6 Jahren in die beiden neuen LIFE-Natur-Projekte „Traisen“ und „Mostviertel - Wachau“ fließen, für die es auch aus Brüssel grünes Licht gibt. Dabei wird sich die EU mit rund 8,5 Millionen Euro beteiligen, der Rest wird aus Bundesmitteln des Wasserbaues und aus Landesmitteln aufgebracht.„Feuchtgebiete leisten eine Reihe von wichtigen ökologischen Aufgaben: Sie spielen eine bedeutende Rolle in den verschiedenen Wasserkreisläufen und tragen nicht nur zur Sicherung unseres Trinkwassers und zum Hochwasserschutz bei, sondern als Kohlenstoff-Speicher auch zum Klimaschutz,“ so Umweltminister Niki Berlakovich heute anlässlich des „Welt- Feuchtgebietstages 2009“.

Beim LIFE-Projekt „Traisen“ wird ein 12,5 Kilometer langer, mäandrierender Flussabschnitt mit dynamischer Uferentwicklung komplett neu angelegt und neue Verbindungen zu Augewässern und zur Donau geschaffen. Im Zuge des LIFE-Projekts „Mostviertel - Wachau“ wird an der Pielachmündung durch Aufweitungen ein verzweigtes Mündungsdelta mit Kieszonen und Laichplätzen geschaffen und der Fluss an ein großes Donau-Altarmsystem angebunden. An der Ybbs werden strukturverbessernde Maßnahmen gesetzt, naturferne Sohlrampen entfernt, ein Nebenarmsystem geschaffen und im Stadtgebiet eine Fischwanderhilfe errichtet. Damit erhält die Kulturlandschaft und UNESCO Welterbestätte „Wachau“ eine bessere Anbindung an die Alpenvorlandflüsse des Mostviertels.

Heute vor 38 Jahren wurde die Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten unterzeichnet. Die nachhaltige Flussbewirtschaftung gehört neben dem Schutz von Feuchtgebieten zu den wichtigsten Umsetzungsmaßnahmen der Ramsar Konvention. Das Übereinkommen ist eines der weltweit wichtigsten Naturschutzabkommen und wurde von bereits 158 Staaten unterzeichnet.

Österreich trat vor 25 Jahren, am 16. April 1983, der „Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten“ bei. Heute existieren in Österreich bereits 19 Ramsar-Gebiete mit einer Gesamtfläche von rund 1200 Quadratkilometer, was etwa 1,5 Prozent der Staatsfläche entspricht. Darunter befinden sich zahlreiche Moorgebiete in den Alpen, v.a. im Grundbesitz der Österreichischen Bundesforste, aber auch beispielsweise der Nationalpark Kalkalpen. Das Gebiet des „Nationalparks Donau-Auen“ war von Beginn des österreichischen Beitritts an bereits „Ramsar-Gebiet“ und hat auf diese Weise eine nachhaltige Entwicklung und die Aufrechterhaltung der Biodiversität dieses Raumes garantiert.

 
Die 19 Ramsar-Gebiete in Österreich sind:

Neusiedler See mit dem Seewinkel (Burgenland), Donau-March-Auen (Niederösterreich), Untere Lobau (Wien), Stauseen am Unteren Inn (Oberösterreich), Rheindelta am Bodensee (Vorarlberg), Sablatnig-Moor (Kärnten), Pürgschachen-Moor (Steiermark), Rotmoos im Fuscher Tal (Salzburg), Hörfeld (Kärnten/Steiermark),  Waldviertler Moor-, Fluss und Teichlandschaft (Niederösterreich), Lafnitztal (Steiermark und Burgenland), Moore am Pass Thurn (Salzburg), Moore am Sauerfelder Wald (Salzburg), Moore am Schwarzenberg (Salzburg), Moore am Überling (Salzburg), Moore am Nassköhr (Steiermark), Nationalpark Kalkalpen (Oberösterreich), Moorgebiet Bayrische Wildalm-Wildalmfilz (Tirol) und Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling (Kärnten).

Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu künstlichen, vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen. Die Ramsar-Konvention trägt mit ihren Maßnahmen wesentlich dazu bei, bis 2010 den Verlust an Biologischer Vielfalt, insbesondere bei Binnengewässer-Ökosystemen und Feuchtgebieten, signifikant zu reduzieren.

Weitere Informationen unter www.ramsar.at. (BMLFUW)
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