Die Organisation
WWF warnte am Montag in Durban vor der Zerstörung von riesigen Flächen brasilianischer Regenwälder. Afrika erlebe derzeit eine «neue Welle der Entwaldung», berichtete auf dem 17. UN-Klimagipfel die Stiftung «African Wildlife Foundation».
Ein neues Waldschutzgesetz in Brasilien ermögliche die Vernichtung von 76,5 Millionen Hektar Wald, heißt es der WWF-Mitteilung. Die Fläche hätte die Größe Deutschlands, Österreichs und Italiens zusammen. Brasilien stehe vor einem «neuen gewaltigen Kahlschlag(...), der das Weltklima mit bis zu 28 Milliarden Tonnen
CO2 zusätzlich aufheizen würde», sagte WWF-Waldreferent Roberto Maldonado. Das entspräche etwa dem Treibhausgasausstoß von Deutschland in 30 Jahren. Das neue Gesetz sei «ein Alptraum für die Artenvielfalt» und habe enorme Folgen für das Weltklima.
Das Verschwinden von Wäldern und Feuchtgebieten in Afrika schwäche weiter das gesamte Ökosystem, betonte die Präsidentin der «African Wildlife Foundation», Helen Gichohi. Zwischen 1995 und 2005 seien in Afrika südlich der Sahelzone neun Prozent der Wälder vernichtet worden; das bedeute etwa 40.000 Quadratkilometer Wald pro Jahr. «Es ist wichtig, die Wälder Afrikas zu retten, ... sowohl um den
Klimawandel zu bremsen als auch um die wachsende Verwüstung aufzuhalten», meinte der Chef des Zentrums für internationale Forstwissenschaft, Frances Seymour. Davon hänge die Lebensgrundlage von zig Millionen Afrikanern ab. (dpa)