Grund ist der Frost in der Blütezeit, wie Mecklenburg-Vorpommerns Obstanbauberater Rolf Hornig am Freitag sagte. Er rechnet mit der kleinsten
Apfelernte seit 26 Jahren.
1991 habe es zuletzt eine ähnliche Situation mit Frost im Frühjahr gegeben wie in diesem Jahr. Im
Schnitt ernten die Obstplantagen in Mecklenburg-Vorpommern 36.000 bis 37.000 Tonnen Äpfel, im Vorjahr waren es rund 43.700 Tonnen.
Das Stralsunder Obstgut Eggert hat die Ernte bereits begonnen. Das Unternehmen mit 150 Hektar Äpfeln hat Glück gehabt: Die Inhaber Johannes und Sylvio Eggert erwarten eine durchschnittliche Apfelernte. Derzeit werden zwei Sorten Sommeräpfel und auch schon der erste Herbstapfel Delcorf gepflückt, wie Johannes Eggert berichtet.
Auch er hatte im Frühjahr schon einen Totalausfall befürchtet, bei -3,5 Grad Celsius in Kronenhöhe, wie er sagte. Dennoch seien genügend Blüten übriggeblieben. Eine Frostschutzberegnung hat das Unternehmen nicht. Das würde sich nicht lohnen - bei einem totalen und zwei halben
Frostschäden in 35 Jahren, meinte der Seniorchef.
Der offizielle Erntestart für Äpfel ist in Mecklenburg-Vorpommern am 30. August in Kröpelin (Landkreis Rostock). Im Land werden auf gut 1.500 Hektar Äpfel angebaut. Das ist mehr als die Hälfte der gesamten Obstfläche in Mecklenburg-Vorpommern.
Folge des Frühjahrsfrostes: Weniger Äpfel an den Bäumen
Wegen des heftigen Frostes im Frühjahr beklagen die
Obstbauern in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr spürbare Einbrüche bei der Apfelernte. «Die Ernte wird dieses Jahr deutlich geringer ausfallen als in den Vorjahren», sagte Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer in Bonn. Nach einer Schätzung wird in Deutschland die Ernte um fast die Hälfte kleiner ausfallen als im Vorjahr. Soviel könnte es auch in NRW sein.
Die Apfelernte hat gerade mit den frühen Sorten begonnen. Die Ausfälle betreffen in NRW nicht alle der über 500 Obstbauern gleichermaßen. «Es gibt
Betriebe, die große Schäden haben», sagte Muß. Andere hätten dagegen fast normale Erträge.