«Die Temperaturen stimmen schon. Deshalb haben die Landwirte bereits Folien auf die Felder gebracht», sagte Verbands-Geschäftsführer Andreas Jende am Donnerstag in Potsdam. Hiermit werde zusätzliche Wärme erzeugt, damit das Gemüse schneller wachse.
Im Spreewald sei der offizielle Saisonstart bereits um ein, zwei Wochen auf den 13. April vorgezogen worden. Wann die Beelitzer Spargelbauern starten, sei noch nicht klar. 2013 konnten landesweit rund 5,5 Tonnen pro Hektar geerntet werden. 2012 waren es rund 5,3 Tonnen. Auf knapp 3.480 Hektar wird im Land nach Angaben des Statistikamts Spargel angebaut.
Mildes Wetter ermöglicht frühe Spargelernte auch in Sachsen-Anhalt
Das frühe Winterende begünstigt in diesem Jahr die Spargelernte auch in Sachsen-Anhalt. In Teilen des Landes können die Bauern dank der milden Temperaturen schon in gut zwei Wochen mit dem Spargelstechen beginnen. «Etwa Mitte März werden wir den ersten Freilandspargel ernten», sagte Klaus Heinl, Inhaber des Spargelhofs Heinl in Goldbeck (Landkreis Stendal), am Donnerstag. Er baut auf beheizten Feldern mit einer Fläche von sechs Hektar Spargel an. Die Bodenheizung funktioniert mit der Abwärme einer Biogasanlage. Die Qualität sei voraussichtlich sehr gut, sagte Heinl.
In Sachsen-Anhalt wird nach Angaben des Statistischen Landesamtes auf rund 930 Hektar Spargel angebaut. 35 Großbetriebe bewirtschaften etwa 90 Prozent der Spargeläcker, der Rest verteilt sich auf 50 kleine Spargelanbauer. Konventionelle Betriebe, wie etwa der Großbetrieb Agrargenossenschaft Hohenseeden, beginnen erst Mitte April mit der Ernte des weißen Gemüses. Wenn die Stangen auf beheizten Feldern wachsen, können sie gewöhnlich einige Wochen früher gestochen werden. Im vergangenen Jahr fiel die Spargelernte wegen des langen Winters und des Hochwassers geringer aus als noch 2012.
Auch Spargel-Fans in Sachsen hoffen auf frühen Saisonstart
Der milde Winter wird Spargelfreunde in diesem Jahr auch in Sachsen schon früher als sonst in den Genuss des weißen Stangengemüses kommen lassen. «Bis Ostern müsste die Freilandernte richtig begonnen haben», sagte Holger Schöne, Vorsitzender des sächsischen Spargelverbandes. Man sei der normalen Entwicklungszeit wegen der vergleichsweise frühlingshaften Temperaturen etwa 14 Tage voraus.
«Aber da kann ja noch ein Wintereinbruch kommen und dann sieht wieder alles ganz anders aus.» Ostersonntag ist in diesem Jahr der 20. April. Auf die Qualität des Spargels hat der milde Winter nach Angaben Schönes keine Auswirkungen. Er wachse nur früher.
Erster Spargel in Mecklenburg-Vorpommern vier Wochen früher erwartet
Auf dem Hof Denissen in Wöbbelin (Mecklenburg-Vorpommern) sind die Felder seit dieser Woche komplett mit Folie abgedeckt, wie die Landwirtin Michaela Denissen am Freitag sagte. Insgesamt wächst der Spargel dort auf 65 Hektar, vier Hektar werden mit der Abwärme aus der hofeigenen Biogasanlage erwärmt.
Wenn das Wetter so mild bleibt, könne der erste Spargel von den beheizten Feldern schon Ende März geerntet werden. Das wäre ein Monat früher als im vorigen Jahr, sagte Denissen. Im Vorjahr waren nach einem langen kalten Winter Ende April die ersten Stangen gestochen worden, richtig ins Geschäft sei man aber erst Anfang Mai gekommen. (dpa)
