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20.03.2014 | 16:02 | Genforschung 

Riesenerbgut der Weihrauchkiefer entziffert

Bethesda - Die Weihrauchkiefer hat nach Forscherangaben das größte bislang entzifferte Erbgut.

Genanalyse
(c) Remar - fotolia.com
Es enthalte etwa siebenmal mehr Bausteine als das menschliche Genom, schreibt das Team um David Neale von der University of California.

Die Genetiker hatten das Riesenerbgut mit einer neuen Analyse-Methode sequenziert, bei der die Unmengen von Daten unter anderem hundertfach komprimiert werden. Ihre Ergebnisse teilten die Forscher auf drei Fachartikel auf, die sie in den beiden Journalen «Genetics» und «Genome Biology» veröffentlichten.

Die Weihrauchkiefer (Pinus taeda) sei die wirtschaftlich bedeutendste Baumart in den USA, heißt es in einer Pressemitteilung der Genetics Society of America in Bethesda. Ein Großteil aller Papierprodukte werde daraus hergestellt. Zudem sei die Pflanze für die Gewinnung von Biokraftstoff von Interesse.

Wie bei anderen Nadelhölzern auch ist das Genom auf zwölf Erbgutträger, den Chromosomen, verteilt. Es ist bekannt, dass das Erbgut dieser Pflanzengruppe sehr groß und komplex ist. Es umfasst je nach Art zwischen 20 und 40 Milliarden Basenpaare. Allerdings sind noch nicht alle Genome davon entziffert.

Das Erbgut der Weihrauchkiefer besteht aus etwa 22 Milliarden Basenpaaren. Diese einzelnen Buchstaben zu lesen, sei mit den modernen Sequenziermethoden relativ einfach, berichten die Forscher. Es gelinge aber nur in relativ kurzen Fragmenten. Die Schwierigkeit bestehe darin, diese Fragmente anschließend in die richtige Reihenfolge zu bringen.

Das sei in etwa so, als würde man Tausende Ausgaben eines Buches in kleine Schnipsel reißen, erläuterte Mitautor Steven Salzberg von der Johns Hopkins University in den USA. «Man hat dann diesen riesigen Schnipsel-Haufen und muss daraus das Buch wieder zusammenbasteln.»

Bei der von Forschern an der University of Maryland entwickelte neuen Analyse-Methode werden überlappenden Fragmente zunächst zu größeren Abschnitten zusammengestellt. Alle redundanten Informationen werden dann entfernt. Die komprimierte Datenmenge kann so im Arbeitsspeicher eines Super-Computers bearbeitet werden.

Die Untersuchung liefert nun eine erste Rohfassung des Genoms. Sie zeigt nach Angaben der Forscher unter anderem, dass es zu etwa 82 Prozent aus sich wiederholenden Sequenzen bestehe. Auch bei anderen untersuchten Nadelhölzern erwies sich das Genom als derart aufgebläht. (dpa)
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