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25.08.2013 | 14:22 | Getreideernte 2013 

3,07 Millionen Tonnen Getreide aus Baden-Württemberg

Stuttgart - Während auch in den baden-württembergischen Spätdruschgebieten die Getreideernte kurz vor dem Abschluss steht, legt das Statistische Landesamt eine erste Erntebilanz auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen vor.

Getreideernte-2013
(c) proplanta
Nach vorläufigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung beziffert sich die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) auf insgesamt knapp 30,7 Millionen dt (Dezitonnen; 1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen).

Damit wird das langjährige Mittel 2007/12 (30,1 Mill. dt) um 1,8 Prozent, das Vorjahresergebnis von 28,6 Mill. dt um 7,3 Prozent übertroffen. Nachdem noch nicht alle vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.

Hinter der Erntemenge steht mit 454.000 Hektar (ha) eine gegenüber dem Vorjahr um 7.800 ha ausgedehnte Getreideanbaufläche (ohne Körnermais) und zugleich eine Rückkehr zu bekannten Anbaumustern, nachdem im vergangenen Jahr der Anbau auf dem Ackerland von einem Kälteeinbruch im Frühjahr gekennzeichnet war.

Winterweizen, die mit Abstand wichtigste Fruchtart, wird von den Landwirten im Land wieder in einem Umfang von 232 400 Hektar (ha) angebaut. Auch Wintergerste kehrt mit 92.400 ha zu früherer Stärke zurück. Im Gegenzug hat Sommergerste mit 63.000 ha wieder erheblich an Boden verloren. Bei Hafer (21.200 ha) setzt sich der rückläufige Trend fort. Mit über 24.500 ha wird für Triticale ein neuer Anbauhöchststand notiert.

Die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesdurchschnitt und im Mittel aller Getreidearten bei 67,5 dt/ha. Das langjährige Mittel 2007/12 wird um 5,0 Prozent, das Vorjahresergebnis um 5,4 Prozent übertroffen. Bei den Wintergetreidearten liegen die Erträge deutlich über Vorjahresniveau, so bei Winterweizen (72,8 dt/ha) um 6,6 Prozent, bei Wintergerste (69,0 dt/ha) und bei Triticale (67,9 dt/ha) um jeweils rund ein Zehntel.

Die Sommergetreidearten konnten dagegen nicht an die Erträge des Vorjahres anknüpfen, wobei das Minus von 4,0 Prozent bei Sommergerste (59,0 dt/ha) eine Spätfolge der Anbauausdehnung in 2012 auf gute, im Regelfall dem Winterweizen vorbehaltene Standorte war. Dramatisch fallen die Ertragseinbußen bei Hafer (38,8 dt/ha) aus: ein Minus um mehr als drei Zehntel.

Ganz wesentlich wird das Ertragsniveau der Getreidearten im Jahre 2013 von der nasskalten Witterung von Vegetationsbeginn bis in den Juni hinein bestimmt. Insbesondere Hafer hatte unter den schlechten Startbedingungen mit später Aussaat und verzögerter Jugendentwicklung zu leiden. Während der Hitzeperiode in den Monaten Juli und August war dann die Wasserverfügbarkeit der entscheidende Faktor.

Die Erträge streuen deshalb, aber auch angesichts regionaler Unwetter wie Starkregen oder Hagel, stark. Die Ernte selbst konnte, zwar mit Unterbrechungen, aber doch unter überwiegend günstigen Bedingungen zügig eingebracht werden. Eine Nachtrocknung war im Allgemeinen nicht erforderlich.

Winterraps findet fast zu alter Stärke, Erwartungen bei Körnermais gedämpft



Winterraps, die mit Abstand bedeutendste Ölfrucht im Land, hatte in den Jahren 2007 bis 2010 mit Spitzenerträgen im Bereich von 40 dt/ha geglänzt. Dann kam 2011 der Einbruch auf 26,5 dt/ha. Wie das Statistische Landesamt aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung weiter feststellt, beziffert sich der diesjährige Durchschnittsertrag von Winterraps im Land auf 37,9 dt/ha. Dies ist gegenüber dem langjährigen Mittel 2007/2012 ein Plus von 2,7 Prozent, gegenüber dem Vorjahr, als auch der Winterraps dem Frost Tribut zollen musste, sogar ein Plus von 13,4 Prozent.

Bei Körnermais sind nach den Rekorderträgen der beiden Vorjahre (2012: 117,2 dt/ha; 2011: 121,2 dt/ha) die Erwartungen mit durchschnittlich 95 dt/ha im Landesmittel etwas gedämpft. (StaLa-BW)
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