Er schmeckte besonders aromatisch, doch er gefährdete die Gesundheit der Weintrinker. Mit dem Frostschutzmittel Glykol versetzter Rebensaft sorgte vor drei Jahrzehnten für einen der größten Lebensmittelskandale. Heute gibt es strengere Regeln denn je. (c) proplanta
Es habe sich zwar sowohl in den Köpfen der
Winzer als auch bei der Strategie der Weinüberwachung sehr viel getan.
«Dennoch wäre es naiv zu glauben, dass ein Skandal dieses Ausmaßes heute auszuschließen ist», sagte die Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes in Rheinland-Pfalz, Kerstin Stiefel, der Deutschen Presse-Agentur.
Es gebe in jeder Branche immer wieder schwarze Schafe, die vor Betrug nicht zurückschreckten. «Immerhin ist heute hoffentlich niemand mehr so skrupellos, seinen Wein mit gesundheitsschädlichen Substanzen wie Glykol «aufzuhübschen»», sagte Stiefel.
Im Sommer 1985 war aufgeflogen, dass österreichische Winzer mit Frostschutzmittel versucht hatten, aus Tafelweinen scheinbar hochwertige Auslesen zu machen. In Deutschland war der Wein sowohl weiterverkauft als auch mit deutschem Wein vermischt worden.