Sie haben mit Beginn des neuen Jahres ihre Speziallager geöffnet und damit die zweite Vermarktungsperiode eingeleitet. In den Lagern herrscht eine besondere Atmosphäre aus Sauer- und Stickstoff, die die Äpfel bis zur Auslagerung in eine Art „Winterschlaf“ versetzt. So sorgen die Bauern dafür, dass Aroma, Mineralstoffe, Vitamine und Wohlgeschmack der Früchte bis weit in das Frühjahr hinein erhalten bleiben. Mittlerweile ist die Technik so ausgereift, dass die Landwirte ihre knackigen Vitaminspender sortengerecht lagern, denn was einem „Elstar“ gut tut, kann für einen „Jonagold“ gerade schlecht sein. Apfelfans können sich also bis weit in das Frühjahr hinein auf einen gesunden Snack freuen. Zumal das Kernobst auch in diesem Jahr mit einer besonders guten Qualität lockt: Nach Angaben von Dr. Karsten Klopp, Leiter der Obstbauversuchsanstalt in Jork, weisen die Äpfel aus dem integrierten Anbau ein sehr ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis, eine schöne Ausfärbung und eine gute Lagerfähigkeit auf.
Besonders Erkältungsgeplagte sollten ihrem Immunsystem also häufiger mal mit einem knackigen Apfel aus heimischem Anbau „auf die Sprünge“ helfen. Schon ein Apfel deckt beispielsweise rund 40 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C. Mit Recht ist daher der Apfel das beliebteste Obst der Bundesbürger. Nach Angaben der Zentralen Markt- und
Preisberichtstelle kaufte jeder deutsche Haushalt in 2008 rund 20 Kilogramm Äpfel. Und auch die Landwirte von der Niederelbe sind mit dem Verlauf der bisherigen Vermarktungssaison zufrieden. Zwar fiel die Ernte 2008 mit rund 300.000 Tonnen (t) nicht so üppig aus wie mit 340.000 t im Jahr zuvor, dafür ließen sich die knackigen Vitaminspender ohne große Preiszugeständnisse stetig vermarkten. Da jetzt auch die Äpfel aus der recht üppigen Streuobst- und privaten Ernte verzehrt sind, hoffen die Erzeuger auf einen großen Appetit der Verbraucher auf Äpfel aus dem Alten Land.
Der Obstbau im Alten Land steht auch im Mittelpunkt der Norddeutschen Obstbautage vom 10. bis 14. Februar in der Altländer Festhalle in Jork. Nach der Mitgliederversammlung des Obstbauversuchsringes Jork am Dienstag wird die offizielle Veranstaltung am Mittwoch eröffnet mit Fachvorträgen des Obstbau-Versuchs- und Beratungszentrums eröffnet. Die verbandspolitischen Schwerpunkte setzt am 12. Februar die Fachgruppe Obstbau im
Landvolk Niedersachsen. An diesem Tag wird auch die feierliche Übergabe der Meisterbriefe an die Gärtnermeister der Fachrichtung Obstbau erfolgen. In Gastvorträgen werden die Auswirkungen von Pflanzenschutzmittel-Rückständen in Obst aus Sicht der Wissenschaft, der Erzeuger und der Verbraucher analysiert. An allen Tagen bietet eine Fachausstellung wichtige Informationen für den Obstanbauer. (LPD)