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03.11.2009 | 07:56 | Obst- und Gemüsebau 

Aktuelle Entwicklungen auf Agrarmärkten diskutiert

Mutterstadt - Die EU-Pflanzenschutzgesetzgebung, die Gemeinsame Marktordnung, das Qualitätssicherungssystem QS sowie die allgemeine Situation auf den Agrarmärkten waren Themen der jüngsten Sitzung des Bundesausschusses Obst und Gemüse.

Aktuelle Entwicklungen auf Agrarmärkten diskutiert
In Mutterstadt in der Pfalz trafen sich dessen Mitglieder am 20. und 21. Oktober zur 112. Ausschusssitzung.

Mit Regierungsdirektor Dr. Wolfgang Zornbach vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) diskutierten die Anwesenden etwa über die EU-Richtlinie zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Hierbei ging es insbesondere um die Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans, den die Mitglieder des BOG für eine hervorragende Basis zur Umsetzung der Richtlinie halten. Der Europäische Rat hatte Ende September sowohl Verordnung als auch Richtlinie verabschiedet, so dass mit der  Veröffentlichung noch in diesem Jahr gerechnet wird.

Den Nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) sehen die BOG-Mitglieder als Grundlage für Konkretisierung und Aktualisierung entsprechend der EU-Richtlinie. Sie legen Wert darauf, dass die EU die neuen Vorgaben 1:1 aus der Richtlinie in den Nationalen Aktionsplan übernimmt.

Darüber hinaus erklärten sich die Sitzungsteilnehmer bereit, maßgeblich die Leitlinien für den integrierten Anbau, die bis 2014 eingegliedert werden sollen, zu erarbeiten. Ebenso sprachen sie sich für eine verbesserte Beratung, die Förderung von Innovationen und eine höhere Wertschätzung der Ausbildung aus. Das Thema Pflanzenschutzmittel solle gegenüber dem Verbraucher effektiver von allen Beteiligten kommuniziert werden. Insbesondere um die Vermarktungsnormen für frisches Obst und Gemüse und das Schulobstprogramm ging es in der Diskussion mit Dr. Friedrich-Wilhelm Kuhlmann vom BMELV. Zu den Vermarktungsnormen bekräftigten die Mitglieder des BOG erneut, dass die Aufhebung der 26 EU-Spezialnormen überflüssig gewesen sei. Neben den zehn verbleibenden Vermarktungsnormen habe die Wirtschaft nun umfassend auf die UN/ECE-Normen abgestellt, die deckungsgleich mit den bisherigen EU-Vermarktungsnormen waren.

Die BOG-Delegierten fordern eine breit angelegte Umsetzung des Schulobstprogramms und erwarten vom BMELV, dass die regionalen Strategien über die Bundesländer transparent gemacht werden.

Wilfried Kamphausen von der QS Qualität und Sicherheit GmbH berichtete unter anderem, dass sich der Bereich Obst und Gemüse innerhalb von QS weiterhin sehr erfreulich entwickelte und auch die Internationalisierung fortschreite.

Über die Situation auf den Märkten für Obst und Gemüse berichtete Dr. Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI). Die Preise für Obst und Gemüse befänden  sich auf Talfahrt, so dass bei den meisten Erzeugnissen die Gestehungskosten nicht gedeckt werden könnten. Eine Anhebung des Preisniveaus sei dringend erforderlich.

Künftige Konzepte zur nachhaltigen Erzeugung von Obst und Gemüse, die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln einschließlich zu erwartender Neuerungen und aktuelle politische Entwicklungen standen im Fokus der Gespräche zwischen BOG-Mitgliedern, Vertretern der BASF SE und dem Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Norbert Schindler, MdB. (zvg)
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