15.06.2009 | 08:23 | Praxis-Tipp
Aktueller Rat: Pflanzenbau - Grubber zum Stoppelsturz vorbereitenDresden - Grubber lassen den Wechsel der Schartypen meist problemlos zu. Zur Verfügung stehen in der Regel schmale und breite Doppelherz- oder Wendelschare sowie zusätzliche Flügelschare. |
(c) proplanta Mit einem Scharwechsel lassen sich die Arbeitsziele genauer und auch mit einem minimierten Energieaufwand erreichen. Welcher Aufwand sich lohnt lässt sich nur mit einer Spatenprobe beurteilen.
Falls die Bodenoberfläche nur leicht aufgekratzt werden soll, sind mehr oder minder schmale Schare mit einer flachen Einstellung ausreichend. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass jeder Schar nur eine schmale Rinne in den Boden zieht. Reichlich Boden bleibt noch unbearbeitet stehen. Die aufgeworfene Erde beim Grubbern verteilt sich dabei noch gleichmäßig über die gesamte Fläche. Nur auf den ersten Blick entsteht der Eindruck einer gleichmäßigen Bodenbearbeitung. Das Stroh liegt weitestgehend an der Oberfläche, es wird mit etwas Boden vermischt und schützt aber gut vor Bodenerosion. Die Keimung von Ausfallgetreide und Unkraut wird gefördert. Etabliertes einjähriges Unkraut und Quecken werden jedoch kaum bekämpft.
Bis 15 Zentimeter Arbeitstiefe lohnt es sich deshalb, auf Rillenbildung zu kontrollieren. Erst zusätzliche Flügelschare lassen eine vollflächige Wirkung bei besonders flacher Arbeit sicher erwarten, so dass auch die Unkrautbekämpfung ausgeprägter stattfindet. Die Stroheinmischung wird sich gegenüber einem einfachen Schmalschar dagegen nicht wesentlich verbessern. Es entsteht trotz der Flügelschare lediglich eine „Strohmatratze“mit leichter Erdeinmischung in der Bodenschicht bis 5 Zentimeter Tiefe. Dies ist bei folgenden Mulchsaaten zu berücksichtigen. Der Zugleistungsbedarf kann sich durch die Flügelscharausrüstung durchaus um 25 % erhöhen.
Bei weiteren, tieferen Grubberstrichen sind schmale Schare ohne Flügel hinsichtlich des Energieaufwandes vorteilhaft. Das Stroh lässt sich aber trotz tieferer Arbeit nur mit mäßigem Erfolg tiefer einmischen. Vor allem lange Stoppeln tendieren dazu, an der Bodenoberfläche zu „schwimmen“. Das Grubbern im bereits gelockerten Boden entmischt zudem das Gemenge der Bodenbestandteile. Feinmaterial sinkt ab, Kluten und grobes Stroh steigen auf. Langsames Fahren und trockener Boden fördern diesen ungünstigen Sortiereffekt. Vorwiegend die Strohrotte löst die Strohansammlungen nach einiger Zeit zufriedenstellend auf.
Quelle: M. Hänsel / LfULG Sachsen
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