Um Routine-Anwendungen von chemischen Maßnahmen zu vermeiden, sollte der Befall durch das Auslegen von Schneckenfolien, schwarzen Plastikplanen oder nasse Jutesäcke über Anködern mit Schneckenkorn ermittelt werden. Zu achten ist auch auf unter Kluten oder Steinen versteckte Schnecken sowie auf Schleimspuren. Zur Bekämpfung der Schnecken stehen Köder mit den Wirkstoffen Metaldehyd, Methiocarb und Eisen-III-phosphat zur Verfügung. Unter feuchten Bedingungen eignen sich vorzugsweise Präparate wie Metarex, Delicia Schneckenlinsen oder Mesurol-Schneckenkorn. Je nach Befallslage kann eine Rand- oder Befallsherdbehandlung ausreichend sein.
Im
Winterraps sind die Befallskontrollen zum Auftreten von
Rapserdfloh, Kohlmotte (Kohlschabe), Rübsenblattwespe und
Kohlfliege noch bis etwa Ende Oktober kontinuierlich fortzuführen. Der Befall ist nach wie vor örtlich und schlagweise sehr differenziert. Über notwendige Bekämpfungsmaßnahmen tierischer Schaderreger ist in jedem Fall schlagspezifisch, auch unter Beachtung der aktuellen Pflanzenentwicklung, zu entscheiden.
Weiterhin sollten auch die Befallskontrollen auf
Feldmäuse insbesondere in Neuansaaten, mehrjährigen Feldfutter- bzw. Vermehrungsschlägen, welche an Stilllegungsflächen oder Standorten von Windkraftanlagen bzw. Primärbiotopen (z.B. Grabenböschungen, Feldraine) angrenzen, kontinuierlich durchgeführt werden.
Verbreitet wurden in diesem Jahr in den Kartoffelbeständen zur Ernte Befallsnester von Nassfäulebakterien (Erwinia) festgestellt. Bei einem Befall durch Erwinia-Naßfäuleerreger kann eine latente Belastung der Ernteware resultieren. Deshalb sollten beim Einlagern Knollenbeschädigungen unbedingt vermieden werden. Faule Knollen sind sorgfältig auszusortieren und die qualitätssichernden Maßnahmen bei der Lagerung sollten besonders beachtet werden.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen