(c) proplanta Vor Beginn der Winterruhe sollten Rapspflanzen nicht mehr als 8 Laubblätter haben, einen Wurzeldurchmesser von > 5 mm und eine noch nicht gestreckte Sprossachse aufweisen. Bei zeitiger Aussaat, wüchsigen Wachstumsbedingungen und einem langen Herbst ist die Möglichkeit des Überwachsens gegeben.
Entsprechend den schlagspezifischen Bedingungen sollte genau geprüft werden, ob eine Herbstanwendungen wirklich erforderlich ist, oder darauf verzichtet werden kann, denn nach bisherigen Erfahrungen sind Maßnahmen zur Verbesserung der Winterfestigkeit nur bei sehr weit entwickelten Beständen mit Neigung zum Überwachsen im Herbst sinnvoll. Für die Notwendigkeit einer Herbstbehandlung sollten die Entscheidungskriterien Bestandesentwicklung, Krankheitsbefall, Aussaattermin, Sorte, Ertragserwartung, Stickstoffversorgung und Herbstwitterung für den jeweiligen Schlag berücksichtigt werden.
Phoma-Befall spielt derzeit in den Beständen noch keine Rolle, wobei eine gezielte Bekämpfung von Phoma lingam schwierig ist, da den gesamten Herbst bis in den Winter hinein ständig Infektionsmöglichkeiten bestehen. Der Anbau toleranter, standfester Sorten mit guter Winterhärte ist die bessere vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahme. Das Sortenspektrum mit diesbezüglich positiven Eigenschaften hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert (z. B.: Ladoga, Billy, Visby).
Für Maßnahmen mit dem Ziel Verbesserung der Winterhärte ist nur das Präparat Folicur zugelassen. Der Einsatz kann ab dem entfalteten 4-Blatt- bis zum entfalteten 8-Blattstadium mit einer Aufwandmenge von 0,7 bis 1,0 l/ha Folicur erfolgen. Die geringere Aufwandmenge ist bei einem frühen Einsatztermin und günstigen Anwendungsbedingungen (wüchsige Witterung) ausreichend. Ab etwa 10. Oktober bzw. im 7- bis 8-Blattstadium sollten die Aufwandmengen nicht unter 0,75 l/ha Folicur gesenkt werden. Für eine ausreichende Phomabekämpfung sind Aufwandmengen von 1,0 – 1,5 l/ha Folicur bzw. Caramba erforderlich bzw. eignet sich z.B. die Tankmischung aus Caramba und Cantus Gold. Für einen guten Behandlungserfolg ist wüchsige Witterung (Tagestemperaturen um 15 °C) erforderlich.
Quelle: Dr. Kraatz / LFL- Sachsen
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