Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

21.09.2008 | 04:22 | Praxis-Tipps 

Aktueller Rat: Winterraps - Wachstumsregulierung und Krankheitsbekämpfung im Herbst

Dresden - Im Raps steht in Abhängigkeit von der Bestandesentwicklung die Entscheidung über eine eventuelle Herbstanwendung von Fungiziden bzw. dem Wachstumsregulator Folicur bevor.

Aktueller Rat: Winterraps - Wachstumsregulierung und Krankheitsbekämpfung im Herbst
(c) proplanta
Vor Beginn der Winterruhe sollten Rapspflanzen nicht mehr als 8 Laubblätter haben, einen Wurzeldurchmesser von > 5 mm und eine noch nicht gestreckte Sprossachse aufweisen. Bei zeitiger Aussaat, wüchsigen Wachstumsbedingungen und einem langen Herbst ist die Möglichkeit des Überwachsens gegeben.

Entsprechend den schlagspezifischen Bedingungen sollte genau geprüft werden, ob eine Herbstanwendungen wirklich erforderlich ist, oder darauf verzichtet werden kann, denn nach bisherigen Erfahrungen sind Maßnahmen zur Verbesserung der Winterfestigkeit nur bei sehr weit entwickelten Beständen mit Neigung zum Überwachsen im Herbst sinnvoll. Für die Notwendigkeit einer Herbstbehandlung sollten die Entscheidungskriterien Bestandesentwicklung, Krankheitsbefall, Aussaattermin, Sorte, Ertragserwartung, Stickstoffversorgung und Herbstwitterung für den jeweiligen Schlag berücksichtigt werden.

Phoma-Befall spielt derzeit in den Beständen noch keine Rolle, wobei eine gezielte Bekämpfung von Phoma lingam schwierig ist, da den gesamten Herbst bis in den Winter hinein ständig Infektionsmöglichkeiten bestehen. Der Anbau toleranter, standfester Sorten mit guter Winterhärte ist die bessere vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahme. Das Sortenspektrum mit diesbezüglich positiven Eigenschaften hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert (z. B.: Ladoga, Billy, Visby).

Für Maßnahmen mit dem Ziel Verbesserung der Winterhärte ist nur das Präparat Folicur zugelassen. Der Einsatz kann ab dem entfalteten 4-Blatt- bis zum entfalteten 8-Blattstadium mit einer Aufwandmenge von 0,7 bis 1,0 l/ha Folicur erfolgen. Die geringere Aufwandmenge ist bei einem frühen Einsatztermin und günstigen Anwendungsbedingungen (wüchsige Witterung) ausreichend. Ab etwa 10. Oktober bzw. im 7- bis 8-Blattstadium sollten die Aufwandmengen nicht unter 0,75 l/ha Folicur gesenkt werden. Für eine ausreichende Phomabekämpfung sind Aufwandmengen von 1,0 – 1,5 l/ha Folicur bzw. Caramba erforderlich bzw. eignet sich z.B. die Tankmischung aus Caramba und Cantus Gold. Für einen guten Behandlungserfolg ist wüchsige Witterung (Tagestemperaturen um 15 °C) erforderlich.

Quelle: Dr. Kraatz / LFL- Sachsen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Winterraps erteilt

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Pflanzkartoffeln erteilt

 Zuckerrüben: Tipps zur Unkrautbekämpfung

 Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

 Mechanische Unkrautbekämpfung in Mais

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken