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09.07.2010 | 08:13 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenbau: Stoppelbearbeitung

Dresden - Die Stoppelbearbeitung dient dem rottefördernden flachen Einmischen von Ernterückständen, von organischem Dünger sowie der Durchwuchs-, Unkraut- und Ungrasbekämpfung.

Praxis-Tipp Stoppelbearbeitung
So werden durch Stoppelbearbeitung Ausfallsamen, Unkräuter und Ungräser vor der Bestellung der Folgefrucht zur Keimung gebracht. Werden diese mechanisch (z. B. im Rahmen der nachfolgenden Grundbodenbearbeitung) oder chemisch beseitigt, erspart dies entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen in den Folgejahren.

Für eine hohe Keimrate von Ausfall- und Unkrautsamen muss möglichst sofort nach der Ernte von Druschfrüchten (auf kurze Häcksellänge und gute Strohverteilung achten!) eine flach krümelnde Stoppelbearbeitung durchgeführt werden (auf Flächen ohne Fahrspuren: Bearbeitungstiefe ca. 3 - 6 cm, schräg zur Druschrichtung). Dadurch wird die vorhandene Restfeuchte im Oberboden für die Samenkeimung gut genutzt. Die flache Bearbeitung verhindert zudem, dass z. B. Ausfallsamen in größere Bodentiefen eingebracht werden, aus denen sie später in Schüben immer wieder aufwachsen. Die Stoppelbearbeitung sollte daher mit Geräten erfolgen, die eine entsprechend flache, gleichzeitig flächenhaft gleichmäßige Bearbeitung erlauben. Hierzu zählen Schwer- oder Rotorstriegel (Arbeitstiefen: 1 - 3 cm), Flachgrubber (Arbeitstiefen: 4 - 6 cm), Kombinationsgeräte (bestehend aus Grubber und Scheibeneggen) sowie Scheiben- bzw. Spatenrolleggen mit Fahrwerken zur genaueren Einstellung der Arbeitstiefe (Arbeitstiefen: 5 - 6 cm). Schwergrubber eignen sich wegen ihrer i. d. R. größeren Arbeitstiefe weniger für die Stoppelbearbeitung. Sie vergraben zuviel Ausfallsamen. Bei trockenen Feldbedingungen ist es empfehlenswert, die Ackerflächen keimfördernd mit einer nachlaufenden Prismen- oder Spiral-Packerwalze in Kombination mit der Stoppelbearbeitung zu walzen. Durch das Walzen werden Bodenhohlräume beseitigt, wodurch Schnecken wirksam bekämpft werden.

Bei feuchten Bodenbedingungen sollte die Stoppelbearbeitung bodengefügeschonend mit Schleppern erfolgen, die mit Breitreifen mit Innendruckabsenkung bzw. mit Zwillingsbereifung oder mit Bandlaufwerk ausgestattet sind. Bei sehr feuchten Bodenbedingungen sollte ein Abtrocknen der Ackerflächen abgewartet werden, um bei der Stoppelbearbeitung Fahrspuren und Bodengefügeschäden zu vermeiden.

Quelle: Dr. Schmidt, E. Müller / LfULG Sachsen
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