Infektionsbegünstigende Bedingungen bestehen bei wechselfeuchter Witterung, d. h. nach Niederschlägen von mehr als 4 mm (Gewitterregen) bzw. starker Taubildung im Zusammenhang mit Temperaturen von über 16 bis 20°C sowie bei langer Blattnässedauer in geschützten Tallagen und an Waldrändern. Ein längerer Blühverlauf bzw. eine langsame Abblüte erhöhen das Befallsrisiko ebenfalls.
Wenn entsprechend der Wettervorhersage die Niederschläge in den nächsten Tagen nur örtlich begrenzt als Gewitterniederschläge auftreten, wird sich die Notwendigkeit von Behandlungsmaßnahmen auf wenige Gebiete/Schläge begrenzen.
Schläge mit einer erhöhten Befallsgefährdung sind: Mais- oder Getreide-Vorfrucht, mit pflugloser bzw. unzureichend rottefördernder
Bodenbearbeitung sowie höher anfällige Sorten. Hier ist der Fungizideinsatz zur Blüte die letzte mögliche Maßnahme zur Minderung eines Fusariumbefalls und des Toxingehaltes. Die Wirkung gegen Fusarium ist jedoch oft unsicher, da sich der optimale Behandlungszeitpunkt nach dem Blühtermin und der Sporenausschüttung des Pilzes richten muss. Meist stehen für eine Maßnahme mit hohem Behandlungserfolg nur 1 bis 3 Tage zur Verfügung.
Fungizide sollten befallsgefährdeten Flächen bei gleichzeitigem Zusammentreffen infektionsfördernder Witterungsbedingungen zur Blüte vorbehalten bleiben. Aktuell empfohlene Präparate sind Osiris 3,0 l/ha, Input 1,25 l/ha, Prosaro 1,0 l/ha, Pronto Plus 1,5 l/ha, Folicur 1,0 l/ha, Caramba 1,5 l/ha oder DON-Q 1,1 kg/ha + Azolpartner. Dabei ist der Einsatz der vollen Aufwandmenge mit ausreichender Wassermenge erforderlich. Der optimale Anwendungstermin liegt zwischen 1 - 2 Tage vor bis 3 Tage nach einem Niederschlagsereignis im BBCH 61 bis 69, bei Temperaturen von >= 15°C.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden