Dies kann sich jedoch örtlich bei auftretenden Schauern und Gewittern schnell ändern. Im Rahmen des Krautfäule-Monitorings wurde in Sachsen erster Befall in einem Feldbestand in der Region Meißen festegestellt. Vom Prognosemodell SIMPHYT wurde der Krautfäule-Spritzstart nun auch für die späten Auflauftermine signalisiert. Die Folgebehandlungen sind entsprechend dem Infektionsdruck (bei anhaltend trockener Witterung und geringem Infektionsdruck weitere Spritzabstände und Einsatz von Kontaktfungiziden ausreichend) unter Beachtung des Wirkstoffwechsels anzupassen.
Bei Auftreten von
Alternaria sollten für die kommende Behandlung in den früh und mittelfrüh abreifenden Sorten Mittel mit einer Nebenwirkung gegen diesen Erreger (Mancozeb-haltige Präparate) zur Anwendung kommen. In Abhängigkeit vom Befallsausmaß und Sortenanfälligkeit sind bei den späten Sorten die Alternaria-potenten Fungizide wie Ortiva und Signum einzusetzen.
Bisher war das Auftreten des Kartoffelkäfers allgemein noch auf niedrigem Niveau. Die Kartoffelbestände weisen örtlich neben Kartoffelkäfer auch Befall mit Larven auf. Eine Bekämpfung sollte im frühen Larvenstadium durchgeführt werden. Zur richtigen Terminierung des Insektizideinsatzes empfehlen wir die Entscheidungshilfe SIMLEP. Das Prognosemodell SIMLEP ist ein Hilfsmittel zur prognostischen Bestimmung des optimalen Termins für Entscheidungserhebungen (Massenauftreten der Eigelege) und des Bekämpfungszeitraumes (Massenauftreten Junglarven) des Kartoffelkäfers. Das Modell berechnet die Populationsdynamik des Kartoffelkäfers vom Erstauftreten von Eigelegen bis zum Auftreten von Altlarven. Terminprognosen werden für das Erstauftreten von Jung- und Altlarven sowie für die Zeitspannen der maximalen Eidichte und der maximalen Junglarvendichte gegeben. Die Termine gelten für die der Wetterstation zugeordneten Region. Differenzierte Aussagen für Einzelschläge sind bei Eingabe des Erstfundes und Anzahl von Eigelegen möglich. Das Prognosemodell SIMLEP steht allen Pflanzensschutzwarndienstabonnenten unter
www.isip.de zur Verfügung.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Sachsen