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26.09.2016 | 14:17 | Schnellwachsende Baumarten 

Anbauempfehlung zu Kurz-Umtriebs-Plantagen

Dresden - Leider ist es zurzeit relativ ruhig geworden im Bereich der Bioenergie. Einer der wichtigsten Rohstoffe für die stoffliche und energetische Verwertung ist dabei das Holz.

Schnellwachsende Baumarten
Mehr Effizienz verspricht man sich von Windenergie und Photovoltaik. Doch bis zur vollständigen Energiewende und der Erfüllung der Beschlüsse von Paris ist es noch ein langer Weg. Alle Fachleute sind sich darüber einig, dass wir bis zur Erfüllung der Pariser Beschlüsse die Bioenergie weiter benötigen und gerade im Bereich der Wärmeversorgung ausbauen müssen. (c) proplanta
Holz ist vielfältig in vielen Bereichen verwendbar. Mit dem Anbau Schnellwachsender Baumarten auf Ackerland ließe sich das Holzaufkommen steigern. Das bietet für den Landwirt viele Vorteile. Positiv ist der Anbau auch für die Natur, besonders wenn breite Streifen durch größere Schläge gezogen werden. Der Vorteil liegt besonders im Erosionsschutz und in der Biodiversität.

Will der Landwirt auf dem Acker beim Anbau von Schnellwachsenden Baumarten auch weiterhin eine Direktzahlung erhalten, dürfen nur die Baumarten Weide, Pappel, Robinie, Birke, Erle, Esche und Eiche angepflanzt werden. Diese müssen einmal in 20 Jahren beerntet werden.

Die Baumarten eigen sich unterschiedlich gut für bestimmte Standorte und Nutzungsmöglichkeiten. Für die energetische Verwertung werden hauptsächlich Pappeln und Weiden verwendet, weil sie sehr schnell wachsen. Die Pflanzung mit Stecklingen erfolgt im Frühjahr.

Für einen wirtschaftlichen Erfolg werden hohe Anwuchsraten (möglichst über 95 %) benötigt. Der Erfolg beginnt demzufolge mit einem Steckling in hoher Qualität. Geerntet wird alle 3 bis 5 Jahre. Handelt es sich um einen sehr trockenen Standort, kann auch die Robinie mit eingebaut werden. Trockene Standorte benötigen allerdings in den ersten 2 Jahren eine Bewässerung, wenn der Niederschlag aus bleibt. Auch über eine Einzäunung sollte nachgedacht werden, denn Fege- und Fraßschäden durch Wildtiere sind nicht unerheblich.

Im ersten Jahr ist eine Unkrautbekämpfung unumgänglich, damit der Steckling sich gut entwickeln kann. Fehlstellen oder Entwicklungsverzögerungen werden in den Folgejahren nicht mehr ausgeglichen.

Bereits zum Anbau sollte man sich über die Nutzung der Bäume im Klaren sein, denn unterschiedliche Nutzungsformen erfordern unterschiedliche Baumarten und unterschiedliche Pflanzdichten.

Eine gesicherte Vermarktung ist wichtig für einen guten wirtschaftlichen Erfolg. Die extensive Anbauform (außer dem Pflanzjahr) ermöglicht dem Landwirt in gewissen Grenzen auch flexibel auf den Markt und die Jahreswitterung zu reagieren. Wer Holz hat, kann natürlich auch selbst mit Holz heizen. Wer sein Holz gut vermarktet oder selbst nutzt, erreicht Gewinne, die einer durchschnittlichen Marktfruchtfolge gleichen.
Dr. Kerstin Jäkel / LfULG Dresden
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