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09.02.2009 | 07:05 | Gentechnik 

Anbauflächen für gentechnisch veränderten Mais gehen zurück

Aachen - Wahrscheinlich wird 2009 in Deutschland weniger gentechnisch veränderter Bt-Mais angebaut als im Vorjahr.

Genmais
(c) proplanta
Darauf deuten die bisher beim Standortregister des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) angemeldeten Flächen hin.

Aktuell weist das BVL-Standortregister eine gemeldete Gesamtfläche von etwa 3730 Hektar aus, knapp 800 Hektar weniger als zum gleichen Zeitraum 2008. Alle gemeldeten Flächen sind in einer interaktiven Karte auf der Internetseite des BVL verzeichnet. Die regionalen Schwerpunkte liegen nach wie vor in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Für Bayern weist das Register 67 Hektar aus.

Landwirte, die gentechnisch veränderten Mais anbauen wollen, müssen die dafür vorgesehenen Flächen bis spätestens drei Monate vor der Aussaat beim Standortregister melden. Je nach Witterung beginnt die Maisaussaat Mitte April, ist aber im kühlen Norden noch bis Mitte Mai möglich. Wie groß die 2009 tatsächlich mit Bt‑Mais bewirtschaftete Fläche sein wird, steht jedoch noch nicht fest, da viele Landwirte erfahrungsgemäß mehr Flächen anmelden als sie tatsächlich benötigen und einen Teil der Meldungen im Verlauf der Anbausaison wieder zurückziehen.

Der Rückgang bei den Anmeldungen deutet darauf hin, dass 2009 in Deutschland weniger Bt-Mais angebaut wird als 2008. Als Grund dafür nennen Saatguthändler den schwachen Maiszünslerbefall 2008. Der Kauf von teurem Bt-Mais-Saatgut rechnet sich wirtschaftlich jedoch nur bei starkem Zünslerbefall und dadurch bedingten hohen Ertragsausfällen. Nach schwachen Befallsjahren wie 2008 greifen einige Landwirte nun wieder auf konventionelles Maissaatgut zurück.

Nach wie vor schrecken die strengen gesetzlichen Auflagen viele Landwirte davon ab, Bt-Mais anzubauen. Vor allem in Süddeutschland mit seiner kleinteiligen Landwirtschaft ist es kaum möglich, den vorgeschriebenen Mindestabstand von 150 Metern zum nächsten konventionellen Maisfeld einzuhalten. In einigen Regionen müssen Bt-Mais anbauende Landwirte zudem mit Protesten und persönlichen Anfeindungen rechnen. (TransGen)
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