28.08.2023 | 11:19 | Fruchthandel
Anbauflächen von Sonderkulturen in Brandenburg auf dem RückzugPotsdam - Die Landwirte in Brandenburg haben ihre Anbauflächen für Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Äpfel stark verkleinert. Darauf hat der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg vergangene Woche hingewiesen. |
Die Landwirte bauen weniger Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Äpfel an - Das Spargelaufkommen lag in diesem Jahr bei 18.100 Tonnen - Kleinste Ernte seit 2015 - Insgesamt 570 Tonnen Erdbeeren gepflückt - Apfelproduktion wird auf rund 18.500 Tonnen veranschlagt. (c) proplanta Nach Angaben des Verbandes wurden in diesem Jahr auf insgesamt 3 300 ha Spargel angebaut; das waren rund 500 ha beziehungsweise 14 % weniger als im Vorjahr. Beim Spargel übertraf der Hektarertrag mit 54 dt das Ergebnis von 2022 zwar um 8 %; aufgrund der kleineren Fläche ist das gesamte Spargelaufkommen jedoch mit 18.100 t das geringste seit 2015.
Auch beim Erdbeeranbau kam es zu einer Flächenreduzierung um etwa ein Drittel auf nun 150 ha im Freiland, auf denen insgesamt 570 t geerntet wurden. Der Anbau der Kulturheidelbeere als wichtigste Strauchbeere Brandenburgs wurde ebenfalls leicht eingeschränkt. Jedoch deutet die Zwischenbilanz mit 1.814 t auf ein durchschnittliches Ernteergebnis hin.
Im Apfelanbau wurde die Anbaufläche um 46 ha auf nun 771 ha zurückgenommen. Erste vorläufige Ernteberichte gehen laut dem Verband von einer im Vergleich zum sehr guten Vorjahr eher schlechteren Ernte aus. Gerechnet wird mit einem Apfelaufkommen von rund 18.500 t. Im Jahr 2022 waren es noch 26.600 t. Der durchschnittliche Hektarertrag wird auf 240 dt geschätzt; das wären 25 dt/ha weniger als das langjährige Mittel.
Ungleiche Wettbewerbsbedingungen abbauen
Der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg sprach sich angesichts der ungleichen Sozial- und Umweltstandards innerhalb der EU für eine Angleichung der Wettbewerbsbedingungen aus. Der Sprecher des Verbandes, Christoph Frehn, stellte klar, dass der Verband nicht gegen den Mindestlohn sei. Gleichwohl machen die Lohnkosten aufgrund des gestiegenen Mindestlohns mittlerweile deutlich mehr als die Hälfte der gesamten Produktionskosten aus.
Angesichts der „Dumpingpreise“ aus Konkurrenzländern wie Spanien sei daher eine Verlagerung der Erzeugung von Obst und Gemüse in „Billiglohnländer“ zu befürchten, so Frehn. Der Verband plädiert daher für einen einheitlichen Mindestlohn in der Landwirtschaft und der Saisonarbeit.
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