Normalerweise wäre all das um diese Jahreszeit schon geschehen - März und April seien für die Bauern Hochsaison. Doch in diesem Jahr legen Frost und Schnee die Arbeit lahm.
«Die Bauern sind sehr nervös», sagte Lohse. «Die Schlepper stehen startbereit und vollgetankt in den Scheunen und Garagen, aber sie kommen nicht auf die Äcker raus.»
Die Vegetation sei derzeit um zwei bis drei Wochen zurück. Zwar könne die Natur vieles wettmachen - doch die Wettervorhersage gebe wenig Hoffnung auf baldige Änderungen. Auch wenn es wärmer werde, müssten die Flächen erst tauen und abtrocknen - auf nassen Flächen können Schlepper nicht fahren, ohne den Boden zu schädigen. Damit verkürze sich die Vegetationsperiode bis zur Ernte immer mehr. «Die Arbeit auf den Feldern drängt sich jetzt.» Neben der neuen Aussaat müssten die Winterkulturen gepflegt und gedüngt werden. «All diese Arbeiten finden in vielen Regionen Deutschland wegen Frost und schneebedeckten Feldern nicht statt.»
Bisher könne man nicht einmal mögliche Schäden abschätzen. «Das kann momentan niemand sagen. Man muss abwarten, bis das Wachstum das Wintergetreide wieder beginnt, dann wird erst erkennbar, welche Schäden der lange Winter mit Frost und zuletzt kaltem Ostwind verursacht hat.»
Die Kälte trifft auch die Tierhalter. Sie können die
Gülle nicht ausbringen. Zudem können die Tiere nicht auf die Weide. Überall sind die Wiesen noch grau in grau.
Das Wetter hat auch einen Vorteil: Nach strengen Wintern gibt es meist weniger tierische
Schädlinge - denn auch Insekten leiden unter der Kälte. (dpa)