«Der Apfel spielt nicht mehr die Rolle, die er in der
Ernährung haben sollte», sagte Landvolk-Experte Claus Schliecker am Montag. Es sei inzwischen beliebter, schnell
Beeren zu snacken als einen Apfel zu schälen. Die Landwirte seien mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, denn weder Äpfel von den
Streuobstwiesen, aus den Hausgärten noch Apfelkonzentrat seien auf dem Markt verfügbar gewesen.
Der aktuelle
Wintereinbruch mit Schnee und Frost am vergangenen Wochenende und die kalten und regnerischen Aussichten für diese Woche mache den Äpfeln im Alten Land kaum etwas aus. Das frühlingshafte Wetter der vergangenen Wochen habe den Früchten einen Entwicklungsschub gegeben. Die Äpfel könnten bei dem derzeitigen Entwicklungsstand noch Temperaturen von bis zu minus vier Grad vertragen.
Mit der Steigerung des Mindestlohns auf 12 Euro zum 1. Oktober müsse die Obstbaubranche eine Kostensteigerung wegstecken wie keine andere, sagte Schliecker. «Wer deutsches Obst, das unter hohen Sozial- und Umweltstandards produziert wird, haben möchte, der muss auch bereit sein, entsprechende Preise dafür zu bezahlen.»