Die Bäckchen sind rot, auch die Größe ist in Ordnung: Im Rheinland hat die Apfelernte begonnen. Und zwar etwas früher als sonst. Bis in den Oktober hinein wird nun gepflückt. Die Anbauer haben eine große Hoffnung. (c) proplanta
Der Grund sei die frühe Blüte und der anschließende milde Witterungsverlauf. Längere Kälteperioden, die das Wachstum gebremst hätten, seien ausgeblieben. Zwar war das vergangene Jahr etwas kühl, aber der Erntebeginn liegt immer noch eine Woche vor dem langjährigen Mittel.
«Wir gehen von einer guten
Apfelernte aus», sagte Peter Muß vom Verband der Anbauer. «Alle hoffen, dass das Wetter mitspielt», sagte er mit Blick auf die kommenden Monate.
Hagel etwa würde die Früchte schädigen. Daher gehen immer mehr
Betriebe dazu über, schützende Hagelnetze über ihre Apfelbäume zu spannen.
Gepflückt werden zuerst die frühen Apfelsorten, die nicht lange gelagert werden können. Bis Mitte Oktober soll die Ernte abgeschlossen sein: Die etwa 20 Hauptsorten aus dem professionellen Anbau werden zu unterschiedlichen Zeiten reif. Um den 20. August herum beginnt die Ernte der wichtigen Lagersorte Elstar. Allein auf diese Sorte entfällt deutschlandweit fast ein Viertel der Anbaufläche. Andere bedeutende Sorten sind Gala, Braeburn und Boskoop. «Die Ernteerwartung ist gut, die Qualitätserwartung ist gut», sagte Stefan Klein. In seinem
Betrieb in Bornheim im Norden von Bonn hat die Ernte der frühen Apfelsorten gerade begonnen.
Das Rheinland ist die viertgrößte Apfel-Anbauregion in Deutschland. Etwa 4,7 Millionen Apfelbäume wachsen in NRW auf knapp 2.000 Hektar, davon mehr als zwei Drittel im Regierungsbezirk Köln. Der Anbau der liebsten Obstsorte der Deutschen hat sich verändert in den vergangenen Jahrzehnten. Während früher im Erwerbsanbau große Bäume standen, so sind es nun vergleichsweise kleine Bäume, die nur drei bis vier Meter hoch sind. So können Früchte meist mit der Hand gepflückt werden.