Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

09.08.2007 | 07:24 | Maiswurzelbohrer-Funde 2007 

Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrer in Baden-Württemberg

Stuttgart - Der westliche Maiswurzelbohrer ist der wirtschaftlich bedeutendste Maisschädling in Nordamerika.

Maiswurzelbohrer
(c) JKI/Peter Baufeld
Anfang der neunziger Jahre wurde der Käfer nach Serbien verschleppt. Seither hat er sich über Südosteuropa bis Polen ausgebreitet und wurde in den letzten Jahren örtlich auch in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien festgestellt. Schon seit mehreren Jahren werden besonders kritischen Stellen, wie Flugplätzen und Autobahnen mit Lockstofffallen überwacht.

Der Käfer als solcher verursacht nicht die Hauptschäden, diese werden durch die Larven des Maiswurzelbohrers verursacht. Sie fressen zunächst an den Wurzeln der jungen Maispflanzen und dringen im fortgeschrittenen Stadium in die kräftigen Wurzeln der Maispflanze ein. Die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen wird erheblich gestört und in der Folge knicken die Maispflanzen um. Bei starkem Befall kann der Ernteverlust bis zu 80 Prozent betragen.

Erstmals wurde der Käfer am 23. Juli 2007 in Deutschland in Lahr-Hugsweier (Ortenaukreis) gefangen. Weitere Käfer wurden am 03. August 2007 in Kippenheimweiler und am 06. August 2007 in Schuttern (2 Käfer) sowie in Oberschopfheim (2 Käfer) in Pheromonfallen gefangen. Die Bestimmung des 5 Millimeter großen Käfers erfolgte durch das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg. Alle Fundorte finden sich im Umkreis des Flughafens Lahr. > Fundortkarte (PDF 3Mb)

Beim westlichen Maiswurzelbohrer handelt es sich um einen Quarantäneschadorganismus, der nach Vorgaben der Entscheidung der Europäischen Kommission vom 24. Oktober 2003 (2003/766/EG) bekämpft werden muss. Eine Ausbreitung in befallsfreien Gebieten soll so verhindert werden.

Danach wurden in einem 1 Kilometer Radius um die jeweiligen Fundorte eine Befallszone, in einem weiteren 5 Kilometer Radius eine Sicherheitszone ausgewiesen und die Überwachung verstärkt. Die Abgrenzung ist der beigefügten Karte zu entnehmen. Die Vorgehensweise wird mit der Biologischen Bundesanstalt, der in Deutschland zuständigen Stelle für pflanzliche Quarantänefragen, vorgenommen. Die Landwirte, die Gemeinden und die interessierte Öffentlichkeit wurden bei einer Veranstaltung am 07. August 2007 in Kippenheimweiler über die Sachlage informiert.

Folgende Maßnahmen werden eingeleitet:

In der Befallszone


- Käferbekämpfung im Jahr 2007 mit Insektiziden durch Stelzenschlepper oder wo möglich mit Hubschrauber

- zeitlich begrenzte Verbringungsverbote für Maispflanzen und Erde sowie Erntebeschränkungen bis 15. September 2007

- Maschinenreinigung vor Verlassen der Befallszone

- kein Anbau von Mais in den Jahren 2008 und 2009 in der gesamten Befallszone

- Vernichtung von Maisdurchwuches in den Jahren 2008 und 2009

In der Sicherheitszone


- Käferbekämpfung im Jahr 2007 mit Insektiziden durch Stelzenschlepper oder wo möglich mit Hubschrauber

- wenn im Jahr 2007 Mais angebaut wurde, dann kein Maisanbau 2008 auf derselben Fläche oder wenn Mais angebaut wird, muss eine Saatgutbeizung gegen die Larven und eine Behandlung gegen die Käfer erfolgen

Quelle: MLR-BW
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Winterraps erteilt

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Pflanzkartoffeln erteilt

 Zuckerrüben: Tipps zur Unkrautbekämpfung

 Ackerbau: Kälteeinbruch stoppt Vegetationssprint

 Mechanische Unkrautbekämpfung in Mais

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken