Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

18.09.2016 | 12:25 | Ernte 2016 

Außergewöhnlich hohe Sojabohnenernte in den USA erwartet

Washington - Parallel zum globalen Getreidemarkt zeichnet sich jetzt auch für den Ölsaatenbereich - speziell für den Sojakomplex - ein recht umfangreiches Angebot im Vermarktungsjahr 2016/17 ab.

Sojabohnenernte USA
(c) Lucky Dragon - fotolia.com
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hob seine Schätzung für das Bohnenaufkommen im eigenen Land gegenüber dem August-Bericht um 3,8 Mio. t auf 114,3 Mio. t an; das wären 7,4 Mio. t oder 7 % mehr als 2015 und 2014 gedroschen wurde. In den Jahren 2012 und 2013 waren von den US-Farmern dagegen nur 82,8 Mio. t beziehungsweise 91,4 Mio. t Sojabohnen eingebracht worden.

Wie aus dem am Dienstag (13.9.) veröffentlichten Ölsaaten-Bericht des USDA außerdem hervorgeht, wurde die Vorhersage für die Sojabohnenexporte in dem in den USA Anfang September angelaufenen Vermarktungsjahr 2016/17 um fast 1,0 Mio. t auf 54,0 Mio. t heraufgesetzt; 2015/16 lieferten die Vereinigten Staaten schätzungsweise 52,8 Mio. t an Sojabohnen ins Ausland. Gleichzeitig senkten die US-Fachleute ihre Vorhersage für die nächste brasilianische Sojaernte und die betreffenden Exporte. Grund ist der in Teilen des südamerikanischen Landes anhaltende Niederschlagmangel, der dort die Sojabohnenaussaat verzögert und entsprechend die Ertragsaussichten dämpft.

Gerechnet wird vom USDA aktuell mit einer Ausweitung des Sojaanbaus in Brasilien um etwa 2 % auf 33,7 Mio. ha und einer Steigerung der Produktion gegenüber der Ernte 2016 um 4,5 Mio. t auf 101,0 Mio. t. Im August war das US-Agrarressort allerdings noch von 103 Mio. t ausgegangen. Brasilianer erwarten nur leichte Anbauausweitung Derweil rechnen Marktbeobachter in Brasilien nur mit einer Anbauausweitung um knapp 1 %.

Unterdessen bestätigte die dem Agraressort in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab ihre bisherige Schätzung der Sojabohnenernte 2016 von 95,4 Mio. t; das USDA weist hierzu hingegen 96,5 Mio. t aus. Brasiliens Sojabohnenexporte aus der Ernte 2017 werden vom US-Landwirtschaftsministerium jetzt bei 58,4 Mio. t gesehen; das wäre eine Steigerung um 2,9 Mio. t.

Im August hatten die Washingtoner Experten allerdings noch eine Zunahme der brasilianischen Bohnenausfuhren um 4,3 Mio. t auf 59,7 Mio. t vorausgesagt. Unverändert belassen wurde die entsprechende Prognose für Argentinien; hier geht das USDA weiterhin von 10,65 Mio. t an Sojabohnen aus, die aus der Ernte 2017 exportiert werden, verglichen mit 10,3 Mio. t im noch bis Ende September dauernden Vermarktungsjahr 2015/16. Dabei wird trotz einer erwarteten leichten Einschränkung des Anbaus mit einem Anstieg der Produktion um 0,2 Mio. t auf 57,0 Mio. t gerechnet.

Geringere EU-Importe erwartet

Weltweit insgesamt sagen die Washingtoner Fachleute für das Vermarktungsjahr 2016/17, das in Südamerika die Ernte 2017 umfasst, weiterhin ein Sojabohnenaufkommen von 330,4 Mio. t voraus; das wären 17,5 Mio. t oder 5,6 % mehr als in der noch aktuell laufenden globalen Kampagne. Die Exportmenge soll weltweit insgesamt von schätzungsweise 133,1 Mio. t in dieser Saison auf 138,2 Mio. t steigen.

Im Einzelnen erwarten die US-Amerikaner hierbei eine weiter steigende Importnachfrage Chinas; dessen Bezüge sollen sich um 3,5 Mio. t auf den Rekord von 86,0 Mio. t erhöhen. Zuletzt hatten sich die Einfuhren im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat allerdings rückläufig entwickelt. Für August wies die chinesische Zollstatistik Importe von 7,67 Mio. t Sojabohnen aus, was eine Abnahme um 1,2 % bedeutete. Für die ersten acht Monate 2016 wurde jedoch eine Steigerung um 1,6 Mio. t auf 54,0 Mio. t gemeldet. Mit großem Abstand folgt die Europäische Union als Einkäufer von Sojabohnen am Weltmarkt. Für die Gemeinschaft prognostiziert das USDA mit Blick auf 2016/17 einen Rückgang der Importe um 0,7 Mio. t auf 13,0 Mio. t.
Sojabohnenproduktion weltweit 2012 2013 2014 2015 2016 2017Bild vergrößern
Sojabohnenproduktion weltweit 2012-2017
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Etwas weniger Sojabohnen in Brasilien als zuvor erwartet

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken