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09.05.2022 | 11:45 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Bestandeskontrollen stehen für Erfolg

Karlsruhe - L. Merkle, Pflanzenschutzberaterin vom Landwirtschaftsamt in Bruchsal, berichtet heute über den Stand der Kulturen im Landkreis Karlsruhe hin und weist in ihren Empfehlungen auf notwendige wie mögliche Feldarbeiten hin.

Schädlingskontrolle
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Starker Befallsdruck durch die Schwarze Bohnenlaus. (c) C. Buske_LALLF MV
Zuckerrüben: Bestände ab sofort auf das Auftreten von Blattläusen kontrollieren. Die grüne Pfirsichblattlaus (Überträger des Vergilbungsvirus in der Rübe) konnte bislang nicht vorgefunden werden. Als Bekämpfungsrichtwert der Schwarzen Bohnenlaus und der grünen Pfirsichblattlaus gelten 10% befallene Rüben bis BBCH 39. Bonitieren Sie dazu an 4 Stellen im Bestand jeweils 10 Zuckerrüben Pflanzen. Die Blattläuse halten sich unterhalb der Blätter auf. Aktuell ist es in der Regel ein Befall mit der schwarzen Bohnenlaus.

Praxistipp: Nach dem Wegfall von Pirimor Granulat gibt es eine Notfallzulassung für Carnadine (Wirkstoff: Acetamiprid) oder Danjiri / Mospilan SG (Wirkstoff: Acetamiprid). Unsere Empfehlung nach Überschreitung der Schadensschwelle, bis zum 6-Blatt-Stadium der Rübe lautet: 0,25 Liter/ha Carnadine oder Danjiri, Mospilan SG mit 0,25 kg/ha. Ab dem 6-Blatt-Stadium empfehlen wir bei Überschreitung der Schadensschwelle Teppeki, Afinto mit 0,14 Liter, kg/ha.

Hinweis: Bitte unbedingt in den IPS+ Schutzgebieten an die Anlage eines Spritzfensters und an die Dokumentation der Schadensschwelle denken.

Winterweizen: Die derzeitige Witterung begünstigt Infektionen mit Gelbrost. Um stressbedingte gelbe Blattflecken von Gelbrost zu unterscheiden, am besten die gelberscheinenden Blätter mit einem Taschentuch abwischen. Wenn sich dieses gelb verfärbt, handelt es sich um Gelbrost. Im Beratungsgebebiet wurde bisher an folgenden Sorten Gelbrost entdeckt: RGT Reform, Rubisko, Complice, SU Habanero, SU Hyvega. Auch Winterdurum und Dinkel können von Gelbrost befallen werden.

Praxistipps: In gesunden Sorten besteht aktuell noch kein Handlungsbedarf. Aber behalten Sie das Infektionsgeschehen auf Ihren eignen Fläche fortlaufend im Blick und setzten Sie im Bedarfsfall eine Fungizidbehandlung. Eine Gelbrostinfektion im BBCH Stadium 32 (2-Knoten-Stadium) kann mit einem Tebuconazol haltigen Produkt bekämpft werden.

Wintergerste: Falls noch nicht geschehen, sollte jetzt die Abschlussbehandlung in der Wintergerste durchgeführt werden. Das Hauptaugenmerk bei der Behandlung liegt weiterhin auf Ramularia. Mittel bzw. Kombiantion der Wahl sind dabei Folpan 500 SC oder Amistar Max mit jeweils 1,5 Liter/ha in Kombination mit einem Mischpartner welcher die Wirkstoffe Prothioconazol oder Mefentrifluconazol enthält.

(Informationen des Landkreis Karlsruhe vom 09.05.2022)
LTZ Augustenberg
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