Die Europäische Union stimmte der Aufnahme in die Listen für geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) und geschützte geografische Angaben (g.g.A.) zu, wie die
EU-Kommission am Dienstag mitteilte.
Die «Höri Bülle» wächst auf der Halbinsel Höri am westlichen Ende des Bodensees. Bülle ist die alemannische Bezeichnung für Zwiebel. Das empfindliche Gewächs mit milder Schärfe wurde bereits im 8. Jahrhundert urkundlich dokumentiert.
Es gilt als Sensibelchen unter den Zwiebeln. Weil die «Höri Bülle» oval und recht weich ist, lässt sie sich nur schwer mit Maschinen ernten. Vermehrt wird sie nur durch eigene Nachzucht, die Samen gibt es nicht im Handel. Wegen des aufwendigen Verfahrens geht der Anbau zurück. Zu Ehren des Gewächses wird seit 1976 in Moos (Kreis Konstanz) das Büllefest gefeiert.
Geschützte Ursprungsbezeichnung der EU besagt, dass ein Erzeugnis in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erzeugt, verarbeitet und hergestellt wird. Die geschützte geografische Angabe steht für eine enge Verbindung von landwirtschaflichen Erzeugnissen mit dem Herkunftgebiet. Mindestens eine Produktionsstufe muss dort durchlaufen worden sein. Die Zwiebel soll nun zur Liste von rund 1200 bereits geschützten Produkten hinzugefügt werden. (dpa/lsw)