Abweichend vom
1. Erntebericht, der sich insbesondere für die zu erwartenden Erntemengen und -qualitäten auf Expertenschätzungen stützt basieren die veröffentlichten Durchschnittswerte nun auf Analysenergebnissen der Besonderen Ernteermittlung.
In Deutschland wurde auf 365.000 ha Ackerfläche Sommergerste angebaut. Dies entspricht einer Ausweitung der Anbaufläche gegenüber 2014 um ca. 20.000 ha (5,8 %). Entgegen den Erwartungen nach einer niederschlagsarmen Vegetationszeit und Hitzeperioden über ganz Deutschland mit Temperaturen von mehr als 36 °C sind die Ernteergebnisse überdurchschnittlich und zufriedenstellend.
Die Wasserversorgung der Bestände war regional sehr heterogen, immer knapp aber überwiegend ausreichend für eine gute Bestockung und eine ausreichende Kornfüllung vor der Abreife. Die hochsommerlichen Temperaturen im Juli ermöglichten der Landwirtschaft ein breites Erntefenster, in dem die Ware gesund und trocken geerntet werden konnte.
Mit einem Durchschnittsertrag von 54,8 dt/ha erzielten die deutschen Landwirte ein witterungsbedingt unerwartet gutes Ergebnis. Die sich daraus errechnende Sommergerstenmenge beträgt ca. 1,9 Mio. t. Gegenüber dem Rekorderntejahr 2014 kann die etwas gestiegene Anbaufläche den niedrigen Ertrag teilweise ausgleichen, so dass die Gesamterntemenge nicht weit vom Vorjahr abweicht (ca. 2,1 Mio t.).
Die ermittelten Eiweißwerte streuen regional stark und liegen im Durchschnitt bei 10,6 %. Am meisten überrascht der hohe Vollgerstenanteil mit Ø 91,7 %, der zusammen mit dem Eiweißgehalt eine hohe Selektionsrate für Qualitätsbraugerste von ca. 1,35 Mio t. ergibt.
Die Hauptgerstensorten die sich 2015 in Deutschland im Anbau befanden sind: Propino, Grace, Quench, Catamaran und Avalon. Der endgültige Erntebericht über die Braugerstenernte 2015 in Deutschland erscheint voraussichtlich im November. (Pd)