Der im Gesetz verankerte „NawaRo-Bonus“ hat dazu geführt, dass landwirtschaftliche Flächen verstärkt zum Anbau von Mais genutzt werden, der zur Stromerzeugung in Biogasanlagen eingesetzt wird. Diese gesetzlich stimulierte Nachfrage hat zu einer Nutzungs- und Flächenkonkurrenz zwischen der Ernährungsindustrie und den Betreibern von Biogasanlagen geführt.
Insbesondere in Veredelungsregionen beklagen Nahrungsmittelhersteller deshalb Verfügbarkeitsprobleme beim Bezug von Agrarrohstoffen sowie zusätzliche Kostenbelastungen. In der gegenwärtigen Situation, in der die Preise von Rohstoffen ohnehin Höchststände erreichen, ist eine künstliche Verteuerung durch gesetzliche Maßnahmen nicht hinnehmbar.
In ihrem aktuellen Positionspapier „Anforderungen der Ernährungsindustrie an die Novelle des EEG“ fordert deshalb die BVE unter anderem
- den Fokus bei der EEG-Förderung stärker auf die Nutzung der energetischen Potentiale von Nebenprodukten und biogenen Reststoffen auszurichten;
- die bestehende Ungleichbehandlung bei der Förderung des Einsatzes von nachwachsenden Rohstoffen und Nebenprodukten/biogenen Reststoffen zu beseitigen und den NawaRo-Bonus abzubauen sowie
- die bestehende Photovoltaik-Förderung zu beschränken und eine generelle Absenkung der EEG-Umlage herbeizuführen, um der Kostenbelastung der Unternehmen durch überdurchschnittlich hohe Strompreise entgegenzuwirken. (bve)