Schuld daran seien neben Logistikproblemen und Corona vor allem die sehr hohen Strafzölle Chinas für australischen Flaschenwein, erläuterte die Generalmanagerin der Organisation, Rachel Triggs. Nach ihren Angaben brach der Weinabsatz beim einstmals wichtigsten Kunden Festlandchina um 93 % auf 6,4 Mio. l ein, und bei den Ausfuhreinnahmen war nahezu ein Totalausfall von 97 % auf nur noch 29 Mio. A$ (18,3 Mio. Euro) zu beklagen.
Der Zusammenbruch der Weinexporte nach China, wohin auch teurere Ware verkauft wurden, führte zu einem Rückgang des durchschnittlichen Verkaufswertes je Liter bei den gesamten Weinausfuhren um 15 % auf 3,27 A$ (2,07 Euro). Positiv sei jedoch zu vermelden, so Triggs, dass die Exporterlöse auf anderen Märkten, darunter Singapur, Hongkong, Südkorea oder Taiwan, um jeweils deutlich mehr als die Hälfte zugelegt hätten.
Ohne Festlandchina sei der Exportwert des australischen Weins gegenüber 2020 um 7 % auf die neue Rekordsumme von 2,0 Mrd. A$ (1,26 Mrd. Euro) gestiegen. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Verluste im Handel mit China ausgeglichen sind. Aber es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich die Arbeit für eine Diversifizierung der Märkte auszahlt", erklärte Triggs.
Größter Abnehmer von australischem Wein war 2021 das Vereinigte Königreich. Allerdings ging die Liefermenge dorthin im Vorjahresvergleich um 9 % auf 243 Mio. l zurück, die Ausfuhreinnahmen um 1 % auf 453 Mio. A$ (286 Mio. Euro). Nun droht noch größeres Ungemach, denn die Besteuerung von Alkohol soll im Königreich von einem pauschalen System auf den konkreten Alkoholgehalt in Stufen von 0,5 Prozentpunkten umgestellt werden.
Da jeder Wein mit mehr als 11,5 % Alkohol höher besteuert werden soll als derzeit, würde dies australische Weine mit ihrem recht hohen Alkoholgehalt besonders treffen. Die Weinbranche „Down Under“ befürchtet, dass durch das neue System jeglicher Vorteil für die Weinexporteure aus dem
Freihandelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich wieder zunichtegemacht wird.
Umrechnungskurs: 1 A$ = 0,6321 Euro