Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

27.08.2008 | 19:35 | Neobionten 

Citrusbockkäfer im Anmarsch

Wien -  Ein neuer Schädling könnte zur Bedrohung für heimische Laubgehölze werden: Der Citrusbockkäfer (Anoplophora chinensis) stammt ursprünglich aus Asien.

Citrusbockkäfer
Citrusbockkäfer (c) AGES
Obwohl der Käfer in seiner Heimat vor allem Zitrusbäume befällt, richtet er auch an zahlreichen anderen Laubbäumen erhebliche Schäden an, darunter Ahorn, Platane, Birke, Hainbuche, Buche, Ulme sowie Apfel, Zwetschke, Kirsche und Rose. Trotz strenger Vorsichtsmaßnahmen seitens der nationalen Pflanzenschutzdienste wurde der gefährliche Schädling nach Europa eingeschleppt.

In Österreich verzeichnete der Amtliche Pflanzenschutzdienst bisher zwar noch kein Vorkommen der Käfer, doch ist die Einschleppungs- und Verbreitungsgefahr hoch: Der erste Befall an importierten Bonsai-Pflanzen wurde bereits im Jahr 2000 in Norditalien entdeckt, es folgten Meldungen aus Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Zuletzt beanstandete Deutschland im Juni 2008 Anoplophora chinensis an importierten Fächerahornbäumchen (Acer palmatum), die über eine große Supermarktkette verkauft und auch in Österreich angeboten wurden.


Wie sieht der Käfer aus?

Der Käfer ist sehr auffällig: Er ist zwei bis vier Zentimeter groß, glänzend schwarz mit unregelmäßigen hellen Flecken auf den Flügeldecken und hat lange, bläulich gestreifte Fühler. Bevorzugte Aufenthaltsorte sind Blätter, Blattstiele und Rinde von Zweigen. Die beinlosen, cremefarbenen Larven leben ein bis zwei Jahre unter der Rinde versteckt und fressen Gänge im Holz des Wurzelbereiches. Sie werden bis zu sechs Zentimeter lang.

Erste sichtbare Befallszeichen sind Bohrspäne im Wurzelbereich, die aufgrund der Fraßtätigkeit der Larven entstehen, sowie Ausflugslöcher der Käfer, nachdem sie sich aus dem Holz ins Freie gebohrt haben. Die massiven Schäden entstehen durch die Larven im Holz: Die Fraßgänge verringern einerseits die Standfestigkeit der Bäume, andererseits unterbrechen sie den Saft- und Nährstofftransport, der Baum stirbt in Folge ab.


Amtlicher Pflanzenschutzdienst ist Melde- und Auskunftsstelle in Österreich:

Der Citrusbockkäfer kann mit Bonsaipflanzen, Laubbäumchen im Topf oder durch Transportkisten verschleppt werden. Mögliche Wirtspflanzen sollten daher regelmäßig auf Bohrspäne, Ausflugslöcher und Käfer kontrolliert werden. In der Europäischen Gemeinschaft ist der Citrusbockkäfer in der Richtlinie 2000/29/EWG als Quarantäneschadorganismus gelistet und daher meldepflichtig. Der Amtliche Österreichische Pflanzenschutzdienst an der AGES steht Ihnen unter der Telefonnummer 050 555-33301 oder 33314 zur Verfügung. (AGES)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Mais - Aussaat nur in warmen Boden!

 Tipps zur Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Winterraps erteilt

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für Anwendung in Pflanzkartoffeln erteilt

 Zuckerrüben: Tipps zur Unkrautbekämpfung

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet