Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch (29.6.) unter Berufung auf eine erste Schätzung zum Stichtag 10. Juni 2022 in Wiesbaden mitteilte, gehen die
Betriebe von einer Gesamterntemenge für Süß- und
Sauerkirschen von 54.700 t aus. Dies würde einem Zuwachs von 16.300 t oder 42,6 % gegenüber dem Vorjahr beziehungsweise einem Plus von 8.900 t oder 19,5 % zum Zehnjahresdurchschnitt 2012 bis 2021 entsprechen.
Grund für die erwartete hohe
Kirschenernte sind den Statistikern zufolge die guten Witterungsbedingen, von denen die Süßkirschen immens profitiert hätten. Die geschätzte
Erntemenge für Süßkirschen liegt laut Destatis bei 40.600 t und damit um fast 50 % über der Vorjahresmenge von 27.300 t sowie um 28,1 % über dem Mittel der vergangenen zehn Jahre von 31.700 t.
Das bedeutendste Bundesland für den Anbau von Süßkirschen ist Baden-Württemberg mit einem erwarteten Aufkommen von 17.100 t von 2.800 ha Hektar. Es folgen Niedersachsen mit 5.300 t auf 500 ha Anbaufläche und Rheinland-Pfalz mit 5.200 t auf 700 ha. Insgesamt werden im deutschen Marktobstbau auf 6.000 ha Süßkirschen angebaut.
Die Sauerkirschenernte wird 2022 nach Angaben von Destatis mit 14.100 t voraussichtlich um 27,6 % höher ausfallen als im Vorjahr, als allerdings mit 11.000 t die zweitniedrigste Menge an Sauerkirschen der letzten zehn Jahre geerntet wurde. Da das erwartete Aufkommen dem Zehnjahresmittel entspricht, kann von einer durchschnittlichen Sauerkirschenernte gesprochen werden. Dabei wird von insgesamt 1.800 ha Sauerkirschen ausgegangen.
Das Bundesland mit dem umfassendsten Anbau von Sauerkirschen, nämlich auf 560 ha, ist Rheinland-Pfalz, gefolgt von Sachsen mit 340 ha und Baden-Württemberg mit 280 ha. Für Rheinland-Pfalz wird eine Ernte von 5.400 t erwartet, für Baden-Württemberg 2.100 t und für Sachsen 2.000 t.
Die Wiesbadener Statistiker weisen einschränkend darauf hin, dass die Flächenangaben für die aktuelle Kirschenernteschätzung im Marktobstbau noch auf der Baumobstanbauerhebung im Jahr 2017 basierten. Die Ergebnisse der diesjährigen Baumobstanbauerhebung würden im Spätsommer 2022 vorliegen und dann für die endgültige Kirschenernteschätzung im August herangezogen.