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13.09.2008 | 02:03 | Erntebilanz 

Deutsche Getreideernte übertrifft die Erwartungen

Hannover - Ob Weizen, Gerste oder Roggen – die deutschen Landwirte haben in diesem Jahr deutlich mehr Getreide geerntet als im Jahr zuvor.

Deutsche Getreideernte übertrifft die Erwartungen
Mit insgesamt 49,9 Mio. Tonnen (t) rechnet das Bundeslandwirtschaftsministerium vorläufig sogar mit dem zweithöchsten Ergebnis nach 2004, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Unter den verschiedenen Getreidearten rangiert der Weizen an der Spitze. Mit 25,94 Mio. t dürften die Landwirte sogar 24,5 Prozent mehr geerntet haben als im schlechten Getreidejahr 2007. Die Gerstenernte wird auf 12,05 Mio. t und damit um 16 Prozent höher eingeschätzt.
 
Die größte Steigerung verzeichnet jedoch der Roggen, der mit einer Erntemenge von voraussichtlich 3,68 Mio. t das Vorjahresergebnis um satte 36,5 Prozent übertreffen soll. Auch für Triticale und Hafer wird mit höheren Ernten als in 2007 gerechnet. Während das Ernteergebnis bei Triticale 2,39 Mio. t betragen und damit um 15,8 Prozent höher ausfallen sollte, dürften die deutschen Landwirte mit 820.000 t Hafer fast 13 Prozent mehr geerntet haben als 2007. Für Körnermais und Corn-Cob-Mix rechnen die Statistiker ebenfalls mit einer guten Ernte, die mit insgesamt 4,88 Mio. t das Vorjahresergebnis um 28,3 Prozent übertreffen würde.

Die gute Erntebilanz führen Fachleute zum Einen auf die Ausdehnung der Getreidefläche um 7,3 Prozent auf 7,05 Mio. Hektar (ha) zurück, die damit den höchsten Stand seit der deutschen Einheit erreichte. Diese Ausdehnung wurde nach dem Wegfall der obligatorischen Flächenstilllegung möglich. In der Folge legten die deutschen Landwirte nur noch 309.900 ha still, das waren 52,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Zum Anderen haben trotz regionaler Unterschiede bundesweit relativ günstige Wachstumsbedingungen bei allen Getreidearten für überdurchschnittliche Hektar-Erträge gesorgt. Die monatlichen Niederschläge, Temperaturen und die Sonnenscheindauer förderten die Entwicklung des Getreides, auch wenn sich die Erntearbeiten zuletzt aufgrund von niederschlagsbedingten Unterbrechungen sehr lange hinzogen. Für alle Getreidearten einschließlich Körnermais wird mit einem durchschnittlichen Hektarertrag von 70,8 Dezitonnen (dt) gerechnet, damit wird das Vorjahresergebnis um 14,4 Prozent überschritten.

Das meiste Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) dürften in diesem Jahr mit 6,98 Mio. t die Landwirte in Bayern geerntet haben. Auf Platz zwei folgen die Landwirte aus Niedersachsen, für die mit einer Ernte von 6,91 Mio. t gerechnet wird. Erst mit gehörigem Abstand folgen die übrigen Bundesländer. So wird die Ernte in Nordrhein-Westfalen auf 4,53 Mio. t und die in Mecklenburg-Vorpommern auf 4,25 Mio. t geschätzt. Die Landwirte in Sachsen-Anhalt dürften 4,21 Mio. t Getreide geerntet haben. In allen übrigen Bundesländern dürften jeweils weniger als 3,3 Mio. t geerntet worden sein, auch wenn in allen Bundesländern deutliche Steigerungen gegenüber dem Jahr zuvor verzeichnet wurden. (LPD)
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