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17.09.2010 | 09:40 | Getreideernte 2010 

Deutsche Landwirte ernten weniger Getreide

Hannover - Trockenheit und Hitze während der Wachstumsperiode, wechselhaftes Wetter mit vielen Niederschlägen während der Ernte – die deutschen Getreideerzeuger hadern mit den extremen Witterungsbedingungen dieses Sommers, berichtet der Landvolk-Pressedienst.

Getreideernte
Denn nach den Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) wird die diesjährige deutsche Getreideernte (einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit insgesamt 43,8 Mio. Tonnen (t) das sehr gute Vorjahresergebnis voraussichtlich um rund zwölf Prozent verfehlen. Und auch das fünfjährige Mittel von 2004/09 würde um 6,6 Prozent untertroffen. Bei der wichtigsten Getreideart in Deutschland, dem Weizen, erwarten die Experten des Landwirtschaftsministeriums eine Erntemenge von 23,93 Mio. t, das wären 5,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei der Gerste wird das Ernteergebnis von 2009 mit 10,43 Mio. t um 15,1 Prozent verfehlt. Die Roggenernte wird auf 2,84 Mio. t beziffert, das wären sogar 34,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch die Ernteergebnisse der übrigen Getreidearten liegen deutlich unter dem Vorjahresergebnis, so dürften die deutschen Landwirte mit 624.000 t Hafer rund 24,5 Prozent weniger geerntet haben als in 2009.

Die Landwirte hatten dem Getreide zur Ernte 2010 rund 6,64 Mio. Hektar (ha) Anbaufläche gewidmet, das waren 3,9 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Experten führen dies zum Teil auf die sehr niedrigen Erzeugerpreise zur Ernte 2009 zurück, die den Anbau anderer Kulturen, wie etwa Silomais, wirtschaftlich interessanter machten. Allerdings verlief die Anbauentwicklung bei den einzelnen Getreidearten sehr unterschiedlich. Während der Winterweizenanbau mit 3,26 Mio. ha in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreichte, wurden beispielsweise die Anbauflächen für Roggen und Gerste deutlich verringert.

Gleichzeitig sorgte die Witterung dafür, dass die Hektarerträge die des Vorjahres deutlich unterschritten. So fiel gerade die Kornfüllphase von Weizen und Sommergetreide in die langanhaltende Trockenheit, so dass die Körner sehr klein blieben. Viele Bestände gelangten schließlich zur Notreife, konnten jedoch aufgrund der nachfolgenden Nässe nicht geerntet werden. Gleichzeitig nutzten die Landwirte die wenigen und kurzen Schönwetterperioden, so dass auch Getreide mit höherem Feuchtigkeitsgehalt geerntet wurde, das eine Nachtrocknung erforderlich machte. Dies ließ ebenso wie die zuvor nötige Beregnung der Bestände die Kosten in die Höhe schnellen.

Die Witterung brachte jedoch nicht nur den zeitlichen Ablauf der Ernte immer wieder ins Stocken, sondern führte beim Getreide vielfach auch zu Qualitätseinbußen, wie etwa Auswuchs. Jetzt stehen die Landwirte vor einer schwierigen Vermarktung ihrer Ernte, die nicht immer die zuvor versprochenen Qualitätsanforderungen, etwa im Auslandsgeschäft, erfüllen kann. Zudem verzögern sich wichtige anstehende Feldarbeiten, da noch immer nicht alle Felder für die nachfolgenden Kulturen, wie etwa Raps, geräumt oder befahrbar sind.(LPD)
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