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01.04.2009 | 12:11 | NAWARO 

DLG erörtert Hemmnisse für Kurzumtriebsplantagen

Hannover - Größte Hemmnisse für das Anlegen von Kurzumtriebsplantagen in der Landwirtschaft sind fehlende Informationen über Rentabilitätsaspekte, fehlende finanzielle Fördermittel und fehlende Musteranlagen.

Kurzumtriebsplantagen
(c) DLG
Dies ist das Ergebnis einer Expertenrunde, zu der die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) kürzlich eingeladen hatte. Da die Landwirte nach Ansicht der Experten ein grundsätzliches Interesse am Thema Kurzumtriebsplantagen haben, müssten jetzt in einem ersten Schritt Musteranlagen in ganz Deutschland angelegt werden. Sogenannte "Hot Spots", bei denen geförderte Kurzumtriebsplantagen die Keimzelle für weitere Plantagen in der Region bilden, können als Kristallisationspunkte dienen. Um dies zu erreichen, schlagen die Experten vor, auf Bundesebene ein Förderprogramm ähnlich dem 100.000-Dächer-Programm für die Solarbranche aufzulegen, um 1.000 Hektar mit 1.000 EUR pro Hektar pauschal zu fördern.

Mit der erfolgreichen Umsetzung der Förderung würde sich die bestehende Fläche an Kurzumtriebsplantagen in Deutschland nahezu verdoppeln, so dass mehr Landwirte Erfahrungen sammeln können und mehr Flächen zur Demonstration zur Verfügung stehen. Weiterhin würden regionale Kreisläufe gestärkt und die Nutzung ertragsschwacher landwirtschaftlicher Standorte ermöglicht. Ohne eine derartige Anschubfinanzierung besteht die Gefahr, dass die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zum Klimaschutz und dem Einsatz erneuerbarer Energien nicht erreicht werden.

Einhellig stellen die Experten des Runden Tisches bei der DLG, an dem neben zahlreichen Landwirten auch Vertreter der Industrie und der öffentlichen Verwaltungen sitzen, fest, dass nur durch eine konzertierte Aktion der Bundesregierung ein wirklicher Durchbruch beim Thema Kurzumtriebsplantagen gelingt. Regionale Förderprogramme in den Bundesländern können lediglich flankierend Unterstützung bieten, indem weitere Elemente der Wertschöpfungskette gefördert werden. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass keine Fördertatbestände aufgenommen werden, die einer großflächigen Etablierung von Kurzumtriebsplantagen entgegenwirken. Eine Pauschalförderung für jeden neu etablierten Hektar Kurzumtriebsplantage hilft deshalb, so die Experten, eher als die Förderung des Holzabsatzes.


Dialog zwischen Anbietern und Nachfragern von Hackschnitzeln am 2./3. Juli 2009

Um den Dialog zwischen Anbietern und Nachfragern der Hackschnitzel weiter zu vertiefen, findet am 2./3. Juli 2009 eine nationale Tagung in Kassel statt. Auf der Tagung, die gemeinsam von der DLG und der Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW) veranstaltet wird, werden Landwirte, Stadtwerke, Versorger und Kommunen darüber diskutieren, welchen Anforderungen die Hackschnitzel für die großtechnische Verbrennung genügen müssen und wie eine wirtschaftliche Logistik zwischen Anbieter und Nachfrager gestaltet werden muss.

Darüber hinaus werden verschiedene Geschäftskonzepte vorgestellt und diskutiert, wie die Landwirte und Versorger eine verlässliche und für beide Seiten erfolgreiche Partnerschaft entwickeln können. Denn die aktuelle Situation zeigt, so die Experten, dass die gängigen Geschäftsmodelle des langfristigen Pachtens von Ackerstandorten nicht tragfähig und somit auch nicht erfolgreich sind.

Weitere Informationen zum Runden Tisch "Kurzumtriebsplantagen" sowie zur vorgesehenen Tagung am 2./3. Juli 2009 erhalten Interessenten bei der DLG, Ansprechpartner ist Dr. Frank Setzer, Tel. Tel. 069/24788-323 oder E-mail: F.Setzer@DLG.org. Informationen sind auch im Internet unter www.dlg.org/holzbiomasse erhältlich. (DLG)
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