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16.04.2011 | 13:02 | Schwefeldüngung 

Düngung: Kaum noch Schwefel aus der Luft

Oldenburg - Bedarf der Pflanzen wird zum Teil durch Mineraldünger gedeckt.

Abgase
(c) proplanta
Dank moderner Filtertechnik in Kraftwerken und besonderer Treibstoffe gelangt immer weniger Schwefel in die Atmosphäre und damit auch in den Boden. Das führt auf vielen Acker- und Grünlandstandorten zu Schwefelmangel, den Niedersachsens Landwirte ausgleichen müssen. Vor allem Raps und Wintergerste bekommen heute schon standardmäßig schwefelhaltige Mineraldünger verabreicht, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Damit eine Grundversorgung sichergestellt ist, wird eine Düngung der Pflanzen zum Vegetationsbeginn im Frühjahr empfohlen.

Pflanzen können Schwefel nur in gelöster Form als Sulfat über die Wurzeln aufnehmen. Der Nährstoff ist Baustein einiger essentieller Aminosäuren und Enzyme. Diese sind für den Energiestoffwechsel und die Eiweißbildung von großer Bedeutung. Fehlt Schwefel, sind Aufhellungen der jüngsten Blätter und ein kümmerlicher Wuchs der Pflanzen zu beobachten. Besonders empfindlich reagiert Raps auf Schwefelmangel. Statt in leuchtendem Gelb blühen die Pflanzen dann weiß.

Trotz gestiegener Düngerpreise lohnt eine Düngung bei Raps, der etwa 40 bis 60 Kilogramm Schwefel je Hektar benötigt. Getreide und Zuckerrüben kommen mit der halben Schwefelmenge aus. Auch Wiesen und Weiden sind mit einem Schwefelbedarf von etwa 40 Kilogramm je Hektar auf den Nachschub durch die Düngung angewiesen.

Auch Hobbygärtner sollten auf Schwefelmangel achten. Kohl- und Kressearten, Rettich, Rucola, Radieschen, Zwiebeln, Knoblauch und Spargel sind wegen ihres hohen Gehaltes an Eiweiß und Senfölen besonders anfällig. Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe sind nicht nur für den Geschmack und die Schärfe verantwortlich, es wird ihnen auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben.

Früher kam der Schwefel zu einem großen Teil aus der Luft. Die Vorräte im Boden wurden immer wieder ergänzt durch die schwefeldioxidhaltigen Abgase aus Industrie und Verkehr. Durch die erfolgreichen Maßnahmen zur Luftreinhaltung bleibt Schwefel heute in den Filtern der Kraftwerke zurück, und durch die Einführung schwefelarmer Treibstoffe gelangen weniger als zehn Kilogramm Schwefel pro Hektar und Jahr aus der Atmosphäre in den Boden. (lwk-ns)
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