Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.07.2018 | 11:30 | Erntebericht 

Ernteprognose für Braugerste 2018

München - Die Anbaufläche für Sommergerste ist in Deutschland auf ca. 410.000 ha gestiegen (Vorjahr 340.000 ha). Die ca. zwanzigprozentige Steigerung der Anbaufläche hat mehrere Ursachen:

Braugerstenernte 2018
(c) proplanta
Zur Herbstaussaat geplante Flächen konnten witterungsbedingt nicht bestellt werden und wurden auf Sommergerstenanbau umgewidmet.

Sommergerste eignet sich sehr gut für die viergliedrige Fruchtfolgeregelung und lässt sich bei extensiver Führung auch gut in die Düngestrategie gemäß der neuen Düngeverordnung eingliedern. Z udem war die Preisstellung für Braugerste zur Aussaatplanung gegenüber anderen Getreidearten günstig. Das Plus an Anbaufläche wurde jedoch nicht gänzlich mit dem Ziel Qualitätsbraugerste pflanzenbaulich geführt.

Nach einem langen niederschlagsreichen Winter kam die Sommergerste relativ kompakt in den ersten beiden Aprilwochen bei guten Wetter- und Ackerbedingungen in den Boden. Ausreichend Feuchtigkeit ließ die Saat gleichmäßig und gut auflaufen. Deutschlandweit waren die Niederschlagsmengen im April und Mai deutlich unterdurchschnittlich. In Regionen, in denen ab Mitte Mai Niederschläge gefallen sind, konnten sich die Bestände gut entwickeln und zeigen zur Ernte durchschnittliche Bestandesdichten.

In diesen Beständen werden durchschnittliche Erträge bei akzeptablen Eiweißgehalten erwartet. Im Nordosten und Norden Deutschlands blieben die Mai Regen jedoch aus, so dass die Bestände deutliche Stress- und Mangelerscheinungen zeigen. Die Folge sind dünne Bestände, unzureichende Kornausbildung und ein erwarteter erhöhter Eiweißgehalt.

Auf Grundlage der Ernteschätzung der Experten in den deutschen Braugerstengebieten ist witterungsbedingt ein deutliches Nord-/Nordost-Süd/Südwest-Gefälle in der Ernteerwartung für Sommergerste zu beobachten. Während in den Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eine leicht unterdurchschnittliche Ernte mit akzeptablen Qualitäten prognostiziert wird, sind in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Teilen Thüringens sowie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg stärkere Einbußen in der Erntemenge, aber auch in der Qualität zu erwarten.

Auf Grund der trockenen und warmen Witterung sind kaum Krankheiten in der Sommergerste aufgetreten. Vielerorts wurde Zwiewuchs beobachtet, der jedoch überwiegend ausreifen konnte. Mehr Bestände als üblich gingen auf Grund der ungünstigen Witterungsbedingungen und Starkregenereignissen mit heftigen Windböen ins Lager.

Die Abreife war jedoch trocken und heiß, so dass keine nennenswerten Qualitätseinbußen aus dieser Situation befürchtet werden. Die Ernte begann trotz der späten Aussaat in der zweiten Juliwoche und kann derzeit bei hochsommerlichen trockenen Erntebedingungen gesund und trocken eingebracht werden.

Die Braugersten-Gemeinschaft e.V. geht aufgrund der Prognosen aus den Anbaugebieten von einer Braugerstenmenge von ca. 1 Mio. t in Deutschland aus. Im Anbau befinden sich insbesondere die Sorten Avalon, Catamaran, Quench, Solist und RGT Planet.
Braugersten-Gemeinschaft
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau